Ein riesiges Wandbild des Kriegsverbrechers werde von höchsten Stellen geschützt, sagt der Journalist Thomas Roser. In Belgrad gibt es Spannungen rund um ein riesiges Wandbild des verurteilten serbischen Kriegsverbrechers Ratko Mladic. Mehrere Hundert Menschen demonstrierten am Dienstag gegen das umstrittene Graffiti, das den Organisator des Massakers von Srebrenica im Juli 1995 als «Helden» darstellt. Der in Belgrad lebende Journalist Thomas Roser sagt, das Wandbild werde von der Regierung geschützt. (…) Wer sind die Personen, welche das Wandbild immer wieder herrichten? Es handelt sich dabei um Anhänger oder Mitglieder von rechtsextremen Organisationen mit Verbindungen zur serbischen Regierung – sie geniessen deren Schutz. Präsident Aleksandar Vucic gehörte selber früher ja auch einer ultranationalistischen Partei an und er setzte sich öffentlich für einen Ratko-Mladic-Boulevard in Belgrad ein. Verherrlichung von Kriegsverbrechern und Leugnung von Genozid soll zum gesellschaftlichen Konsens gemacht werden. Mithilfe der Rechtsextremen soll in Serbien offenbar ein Klima geschaffen werden, in dem die Verherrlichung von Kriegsverbrechern und die Leugnung von Genozid zum gesellschaftlichen Konsens gemacht wird. Anders Denkende sollen eingeschüchtert werden.

via srf: Rechtsextremismus in Serbien – Aufruhr in Belgrad wegen eines Mladic-Graffitis