Ja, auch Geimpfte tragen das Virus weiter, und ja, auch Geimpfte können schwer erkranken. Aber: Die Wahrscheinlichkeit dafür ist ungleich geringer, wie jetzt eine Studie der Humboldt-Universität Berlin bestätigt. “Impfungen gehören du den wirksamsten Mitteln der Pandemiebekämpfung”, so beginnt eine neue Studie [rocs.hu-berlin.de] von Forscherinnen und Forschern der Humboldt-Universität Berlin. Ein deutliches Statement. Gleichzeitig ist aber auch klar: Impfstoffe sind nicht perfekt. Einige Menschen geben trotz Impfungen das Virus weiter, einige Geimpfte stecken sich trotzdem an und ja, manche davon erkranken sogar schwer. (…) Bei mehr als der Hälfte aller Infektionen stecken Ungeimpfte andere Ungeimpfte an. Bei weiteren 40 Prozent aller Fälle steckt entweder ein Ungeimpfter oder eine Ungeimpfte Leute mit Impfungen an oder eine geimpfte Person steckt Ungeimpfte an. Und lediglich bei neun Prozent der Fälle steckt eine geimpfte Person andere geimpfte Personen an. (…) Nur 16 Prozent der Fälle würden einzig und allein unter den Geimpften auftauchen, der Rest würde durch Ungeimpfte als Verbreitende oder als Infizierte zustande kommen. Auch andere Annahmen zum Beispiel darüber ob Kinder deutlich weniger ansteckend als Erwachsene sind oder auch wie sehr Geimpfte und Ungeimpfte miteinander in Kontakt sind, ändern nichts fundamentales an der Schlussfolgerung. Die Ungeimpften sorgen für den Löwenanteil des Pandemiegeschehens. (…) Zugleich deutet die Studie an, dass Maßnahmen wie häufigeres Testen oder gar Kontaktbeschränkungen zwei bis drei Mal so effektiv beim Eindämmen der Neuinfektionen sind, wenn sie für die Ungeimpften gelten anstatt für die Geimpften. “Wenn wir auf die schweren Verläufe in den Krankenhäusern gucken, ist der Effekt wahrscheinlich noch viel größer, weil eben ungeimpfte Fälle häufiger schwer erkranken als geimpfte Fälle”, sagt Maier.

via rbb: Ungeimpfte sind wohl an acht von zehn Infektionen beteiligt

siehe auch: Germany’s current COVID-19 crisis is mainly driven by the unvaccinated. Vaccines are the most powerful pharmaceutical tool to combat the COVID-19 pandemic. While the majority (about 65%) of the German population were fully vaccinated, incidence started growing exponentially in October 2021 with about 41% of recorded new cases aged twelve or above being symptomatic breakthrough infections, presumably also contributing to the dynamics. At the time, it (i) remains elusive how significant this contribution is and (ii) whether targeted non-pharmaceutical interventions (NPIs) may stop the amplification of the ongoing crisis. Here, we estimate that about 67%–76% of all new infections are caused by unvaccinated individuals, implying that only 24%–33% are caused by the vaccinated. Furthermore, we estimate 38%–51% of new infections to be caused by unvaccinated individuals infecting other unvaccinated individuals. In total, unvaccinated individuals are expected to be involved in 8–9 of 10 new infections. We further show that decreas- ing the transmissibility of the unvaccinated by, e. g. targeted NPIs, causes a steeper decrease in the effective reproduction number R than decreasing the transmissibility of vaccinated individuals, potentially leading to temporary epidemic control. Furthermore, reducing contacts between vaccinated and unvaccinated individuals serves to decrease R in a similar manner as increasing vaccine uptake. Taken together, our results contribute to the public discourse regarding policy changes in pandemic response and highlight the importance of combined measures, such as vaccination campaigns and contact reduction, to achieve epidemic control and preventing an overload of public health systems.