Er reiste aus einem 300 Kilometer entfernten Ort an und wurde nach einer Corona-Demo als Randalierer und Flaschen-Werfer abgeführt. Nun wurde Heiko M. (50) aus Sachsen verurteilt. Ein Hausmeister – „mit Nebengewerbe Veranstaltungstechnik“. Keine Vorstrafen. Seine Frau hat ein Kosmetikstudio. Heiko M.: „Wir haben das ganze Geld in das Studio meiner Frau gesteckt, dann die Pandemie – wir mussten komplett schließen, uns hat es den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Am 18. November 2020 fuhren sie nach Berlin, um im Regierungsviertel zu demonstrieren. (…) Rund 7000 Gegner der Corona-Maßnahmen, Corona-Leugner, auch Rechtsextremisten hatten sich vor dem Brandenburger Tor versammelt. Masken wurden kaum getragen, Abstände nicht eingehalten. Wegen der massenhaften Verstöße gegen Hygieneregeln löste die Polizei die Demo auf. Hartnäckig zeigten sich viele Teilnehmer. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein – erstmals seit Jahren in Berlin. Für die Demonstranten sollte es ungemütlich werden – man wollte sie aber nur nass machen. Deshalb wurde kein harter Strahl eingesetzt, sondern „Sprühnebel“.
Ein Beamter: „Der Druck wurde immer größer, sie wollten zum Reichstag.“ Steine, Glasflaschen, Böller flogen in Richtung Polizei. Heiko M. soll sich nach Beendigung der Demo in einer Menge von 100 bis 150 teils vermummten Menschen befunden haben, aus deren Mitte zur Stürmung des Bundestags aufgerufen wurde. Wie es Chaoten zweieinhalb Monate zuvor versucht hatten – sie durchbrachen eine Absperrung, stürmten auf die Reichstagstreppe. Doch Polizisten konnten sie zurückdrängen. Zwei Beamte bestätigten: M. habe erst eine, dann noch einmal vier bis fünf Flaschen geworfen. Ein Polizist: „Er nahm Flaschen, die auf einer Grünfläche standen.“ Er habe ihn im Blick gehabt. (…) Heiko M. wurde des besonders schweren Landfriedensbruchs sowie der versuchten gefährlichen Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte schuldig gesprochen. Die Strafe: Ein Jahr und acht Monate Haft auf Bewährung.

via berliner kurier: Auf Corona-Demo ausgetickt – In Berlin verurteilt: Der Sachse, der den Reichstag stürmte