In den ukrainischen Streitkräften sind Rechtsextreme gut vernetzt und rekrutieren Soldaten für ihren Kampf. Einige werden sogar von Deutschland, Großbritannien und den USA militärisch ausgebildet. Der Westen schaut weg – denn der Konflikt mit Russland droht. Die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze ist ernst, die Krisendiplomatie vorerst gescheitert. Seit Wochen lässt Russlands Präsident Wladimir Putin rund 100.000 Soldaten dort aufmarschieren, begleitet von Panzern, Drohnen und Artillerie. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, schätzt die Gefahr einer Invasion Russlands in der Ukraine als hoch ein. Laut Spiegel fürchten NATO-Insider einen russischen Angriff an mehreren Fronten. Es ist schon zu einem massiven Cyberangriff auf die Ukraine gekommen, für den laut Kiew Russland verantwortlich sein soll. (…) Es droht Krieg. Und vor diesem Hintergrund schaut der Westen allzu gerne weg, wenn es um ein gravierendes Problem ihres Verbündeten geht: Rechtsextreme in der ukrainischen Armee.
Von Maidan zu „Asow“. Neu ist das Problem nicht: Im Zuge der Euromaidan-Proteste gründete sich 2014 das inzwischen berüchtigte „Asow“-Regiment – ein rechtsextremes Freiwilligenbataillon, das im Ukraine-Konflikt gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes kämpfte. Mit Erfolg: Durch wichtige Siege wie in der östlichen Hafenstadt Mariupol machte das Regiment schnell einen Namen für sich. Inzwischen gehört „Asow“ ganz offiziell der Nationalgarde der Ukraine an und ist dem Innenministerium unterstellt. Hinzu kommt die 2016 gegründete politische Partei „Nationalkorps“ sowie die Bürgerwehr „Nationalmiliz“, als deren Nachfolger „Centuria“ gilt (siehe Belltower.News). Obwohl das „Nationalkorps“ theoretisch den Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen Straßenkriminalität helfen will, haben Mitglieder sich in der Praxis auch Straßenschlachten mit der Polizei geliefert oder Politiker:innen eingeschüchtert (siehe BBC und Reuters). Vor allem ist „Asow“ stramm rechts: Mitglieder tragen NS-Symbole und SS-Runen, auf Fotos zeigen sie den Hitlergruß. Ihr Abzeichen bestand bis 2015 aus einer „schwarzen Sonne“ und Wolfsangel, danach nur mit Wolfsangel. An ihren Stahlhelmen tragen manche Kämpfer Hakenkreuze und SS-Runen (siehe Tagesspiegel). Kommandeur war der rechtsextreme Politiker Andrij Bilezkyj, der als sogenannter „weißer Führer“ der „Sozial-Nationalen Versammlung – Patriot der Ukraine“ galt – laut Andreas Umland vom „Stockholm Centre for Eastern European Studies“ eine klar faschistische Organisation. Heute ist Bilezkyj Vorsitzender des „Nationalkorps“. „Asow“ pflegt auch gute Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen europaweit, ob „Nordic Resistance“, „Der III. Weg“, oder die „Identitäre Bewegung“. Das Bataillon nimmt auch Kämpfer aus dem Ausland auf – auch deutsche Neonazis (siehe Die ZEIT). Dabei dienen Internetforen, Chatgruppen, aber auch die „National Socialist Black Metal“-Szene als Rekrutierungstools (siehe Belltower.News).

via belltower: „Militärorden Centuria“ und „Asow“ – WIE RECHTSEXTREME SOLDATEN IN DER UKRAINE VOM WESTEN AUSGEBILDET WERDEN