Im Prozess um den Angriff auf zwei Journalisten in Fretterode rückt die rechtsextreme “Arische Bruderschaft” durch einen neuen Beweisantrag der Opfervertreter in den Fokus. MDR THÜRINGEN hat versucht, mehr über die Gruppe zu erfahren, doch die Sicherheitsbehörden schweigen. Es war ein brutaler Angriff, der derzeit vor dem Landgericht Mühlhausen verhandelt wird. Im Frühjahr 2018 sollen zwei junge Männer zwei Fotojournalisten im Umfeld des Anwesens des Neonazi-Kaders Thorsten Heise angegriffen und zum Teil schwer verletzt haben. Beide Angeklagte sind nach MDR THÜRINGEN-Informationen keine Unbekannten und seit Jahren in der rechtsextremen Szene aktiv. Ein Foto zeigt einen der mutmaßlichen Angreifer vermummt mit einem Schlauchschal mit dem Logo der so genannten “Arischen Bruderschaft”. Schals mit diesem Logo vertreibt der Neonazi Thorsten Heise in seinem Szene-Versand. Auch der zweite Angeklagte soll der rechtsextremen Gruppierung nahestehen. (…) Die “Arische Bruderschaft” sei eine bundesweit agierende neonazistische Gruppierung, heißt es schriftlich. “Sie wurde zur Jahrtausendwende gegründet, um insbesondere Sicherheits- und Ordnerdienste für andere rechtsextremistische Akteure bzw. deren Veranstaltungen zu stellen. (…) Auch das von Thorsten Heise 2019 in Ostritz (Sachsen) organisierte ‘Schild und Schwert Sommerfestival’ wurde von der ‘Arischen Bruderschaft’ entsprechend unterstützt.” Dies deute “zumindest auf ein enges Zusammenwirken von Heise und der vorgenannten Bruderschaft hin”. Anfragen zu über Thüringen hinausreichenden Aktivitäten der Gruppierung, ihrem Gewaltpotenzial oder etwaigen Verflechtungen mit der Organisierten Kriminalität seien bei den jeweils zuständigen Stellen einzuholen.

via mdr: PROZESS UM ANGRIFF AUF JOURNALISTEN – Die “Arische Bruderschaft” und der Verfassungsschutz

Categories: Rechtsextremismus