Einem Rechtsprofessor der Universität Bielefeld wird vorgeworfen, die Corona-Leugner-Szene zu unterstützen. Er soll unter anderem aus der Uni heraus an Online-Auftritten der Szene teilgenommen haben. 19 Mal soll der Jura-Professor beim sogenannten “Corona-Ausschuss” aufgetreten sein; einer Online-Sendung von Querdenkern, der von mehreren Medien vielfach Falschinformationen vorgeworfen wurden. Auch habe der Mann mit einer Person der rechtsextremistischen Szene kooperiert. Diese Person hatte nach Informationen des antifaschistischen Recherchekollektivs in der Vergangenheit etwa an Solidaritätskundgebungen für die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck teilgenommen. Der Rechtswissenschaftler bestätigt die Vorwürfe, fühlt sich aber zu Unrecht in die rechte Ecke gedrängt: “Denn auf die ‘Recherchen’ dieses Netzwerks gebe ich keinen Pfifferling, und noch weniger gebe ich auf das bösartige Rechts-Framing”, teilt er dem WDR mit. Und “die Corona-Proteste in die rechte Ecke zu drängen”, gefährde “unsere so wichtige Erinnerungskultur”. Land NRW bittet Uni Bielefeld um Stellungnahme In dem besagten Medienkanal (“Corona-Ausschuss”) werde er von seinem Büro in der Universität aus allerdings nicht mehr auftreten, teilt der Lehrstuhlinhaber für Bürgerliches Recht, Verfahrens- und Unternehmensrecht mit. Weil die Dekanin ihn darum gebeten habe.

via wdr: Uni Bielefeld: Unterstützt Jura-Professor die Querdenker-Szene?

siehe auch: Pressefeindlicher Uni-Professor Martin Schwab steckt tief im Verschwörungssumpf. Am vergangenen Freitag, den 18.03.2022, hielt Professor Dr. Martin Schwab auf einer verschwörungsideologischen Demo der Gruppe „Bielefeld steht auf“ auf dem Kesselbrink in Bielefeld eine über 30-minütige Rede. Schwab ist Professor für Bürgerliches Recht, Verfahrensrecht und Unternehmensrecht an der Universität Bielefeld und ist Spitzenkandidat der Querdenken-nahen Kleinstpartei „Die Basis“ für die Landtagswahl in NRW im kommenden Mai. In seiner Rede unter dem Motto „Propaganda-Narrative“ hetzte Schwab gegen Presse und Medien, skandierte mit dem Demo-Publikum „Lauterbach muss weg“, „Widerstand, Widerstand“, „Scholz muss weg“ und beschuldigte Lauterbach der Volksverhetzung. Alle Journalistinnen, die über die in der coronaleugnerischen Szene dominanten menschenfeindlichen Ideologien und die Präsenz rechter Strukturen und Personen berichten, bezichtigte Schwab im martialischen Duktus der Volksverhetzung und Verharmlosung des Holocaust. Diese Rede ist aber kein einmaliger Ausrutscher, Martin Schwab fungiert bereits seit ihrem Beginn als juristischer Stichpunktgeber der verschwörungsideologischen Corona-Leugnerinnen-Szene. Wie ein Artikel des Recherche Kollektiv OWL zeigt, hat Schwab sich in den letzten 24 Monaten für den Großteil seiner Online-Auftritte seines Büros in der Universität Bielefeld sowie der technischen Infrastruktur der Uni bedient. 19 Auftritte beim einschlägig bekannten „Corona-Ausschuss“ um Justus P. Hoffmann und Rainer Füllmich wurden aus Schwabs Uni-Büro gestreamt. Justus P. Hoffmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Martin Schwab an der Uni Bielefeld. Über Schwabs offizielle Uni-Seite ist eine 182-Seiten starke Verteidigungsschrift für den verschwörungsideologischen Akteur Wolfgang Wodarg zu erreichen. In diesem Dossier trifft Prof. Dr. Schwab wissenschaftlich überholte oder unhaltbare Aussagen wie, dass Corona eine gewöhnliche Grippe sei, es keine Übersterblichkeit gäbe oder das Lockdown-Maßnahmen keinen Einfluss auf die Pandemie hätten.