In Boxberg im Main-Tauber-Kreis hat es am Freitag wieder einen SEK-Einsatz gegeben. Mitte April war bei einem Polizeieinsatz ein mutmaßlicher “Reichsbürger” verhaftet worden. Der mutmaßliche “Reichsbürger”, der vor rund drei Wochen in Boxberg-Bobstadt auf Polizeibeamte geschossen und einen Polizisten schwer verletzt haben soll, war in der regionalen sogenannten Querdenker-Szene aktiv. Der 54-jährige Mann hatte nach SWR-Erkenntnissen jahrelang als Trainer für verschiedene Kampfsportarten gearbeitet. Am Freitag hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe als ermittelnde Behörde erneut das größere Gesamtanwesen in Bobstadt durchsuchen lassen. Zahlreiche SEK-Kräfte waren vor Ort. “Soweit bekannt, verliefen die Maßnahmen bislang ohne besondere Zwischenfälle”, heißt es von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Bereits am 20. April war es in Boxberg zu einem Großeinsatz gekommen: Bei einer Wohnungsdurchsuchung wegen Verdachts auf illegalen Waffenbesitz waren in Boxberg-Bobstadt Schüsse gefallen. Ein wohl den sogenannten Reichsbürgern zuzuordnender Mann widersetzte sich der Durchsuchung und schoss auf die Beamten, hieß es.

via swr: HAUPTVERDÄCHTIGER WOHL TRAINER FÜR KAMPFSPORTARTEN Nach Vorfall mit mutmaßlichem “Reichsbürger”: Wieder SEK-Einsatz in Boxberg

siehe auch: Ermittlungen um „Reichsbürger“ Erneut größerer Polizeieinsatz mit SEK in Boxberg. Nach der Festnahme eines mutmaßlichen „Reichsbürgers“ vor knapp drei Wochen gab es am Freitag erneut einen SEK-Einsatz in Boxberg. Bei den Ermittlungen im Fall eines mutmaßlichen „Reichsbürgers“, der in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) auf einen Polizisten geschossen haben soll, ist es am Freitag erneut zu einem Polizeieinsatz gekommen. „Es waren geplante strafprozessuale Folgemaßnahmen“, teilte ein Sprecher der Polizei Heilbronn mit. Nähere Angaben machte er zunächst nicht. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen waren erneut ein Spezialeinsatzkommando (SEK) und das Zollfahndungsamt im Einsatz. Die zuständige Staatsanwaltschaft Karlsruhe war zunächst nicht zu erreichen; SWR-Recherchen: “Reichsbürger” von Boxberg als Kampfsportler und “Querdenker” aktiv. Der mutmaßliche “Reichsbürger”, der Mitte April in Boxberg-Bobstadt etliche Schüsse auf Polizeibeamte abgegeben hat, war in der regionalen “Querdenker”-Szene aktiv. Der 54-jährige hatte im Raum Bad Mergentheim als Kampfsport-Trainer gearbeitet. (…) Nach SWR-Recherchen handelt es sich bei dem verhafteten Tatverdächtigen um einen 54-jährigen Mann aus Bad Mergentheim. Zumindest hat er spätestens seit 2010 in der dortigen Kampfsportszene seine Spuren hinterlassen. Damals unterrichtete er vorwiegend Kinder und Jugendliche in sogenannten Mixed Martial Arts (MMA), also diversen Kampfsportarten, wie etwa Muay Thai – auch Thaiboxen genannt. Zusammen mit einem Vize-Militärweltmeister in Tae-Kwon-Do machte sich Ingo K. selbstständig, man organisierte Shows die sich “Fight Night” nannten und nahm erfolgreich an überregionalen Wettkämpfen teil. Besondere Erwähnung fand in der regionalen Presse damals, dass es Ingo K. gelungen sei, einen “hochkarätigen Athleten” als neuen Coach zu gewinnen. Dieser betreibt auch heute noch im Landkreis Tauberbischofsheim ein größeres Sportcenter. Er war zeitweilig bei der AfD engagiert, hatte auch Funktionen übernommen und für den Kreistag kandidiert. Ob auch Ingo K. parteipolitisch aktiv war, ist bisher nicht belegt. (…) Der SWR hat neue Erkenntnisse zu den Waffen, die Waffen, die dabei mutmaßlich zum Einsatz kamen und die in den Anwesen seines Vermieters gefunden wurden. Demnach handelt es sich zum Teil um Gewehre älteren Baujahrs, die bereits im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Zudem sei darunter eine sogenannte “Kalaschnikow”. Nach Angaben eines Waffenexperten sind vor allem zwei Maschinengewehre auffällig. Bei dem einen handele es sich höchstwahrscheinlich um das Schnellfeuergewehr G3, das auch bei der Bundeswehr zum Einsatz komme. Außerdem sei unter den sichergestellten Waffen ein Maschinengewehr der Marke “PPSch” aus russischer Produktion, das sehr selten zu finden sei. Es könne bis zu 1.000 Schüsse pro Minute abgeben und falle unter das Kriegswaffenkontrollgesetz. Ob die sichergestellten Waffen alle dem inhaftierten mutmaßlichen “Reichsbürger” gehörten, ist bisher unklar.

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