Winnenden, Erfurt, Columbine: Der 16 Jahre alte Terrorverdächtige in Essen bezeichnete nach SPIEGEL-Informationen mehrere bekannte Amokläufe als »Inspirationen«. Auch Adolf Hitler wird zitiert. Der 16 Jahre alte Schüler, der einen Terroranschlag auf Schulen in Essen geplant haben soll, hat nach SPIEGEL-Informationen unter anderem den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik als Vorbild aufgeführt. Die Polizei fand bei Durchsuchungen ein Manifest des Jugendlichen, in dem er über mehrere »Inspirationen« für seine Pläne schrieb, darunter den Amoklauf an der Columbine High School in den USA 1999 sowie die Amokläufe von Erfurt 2002 und Winnenden 2009. Überschrieben ist die Word-Datei nach SPIEGEL-Informationen mit »DBG-Massaker«. DBG könnte für das Don-Bosco-Gymnasium stehen, die aktuelle Schule des Jungen. Der Text beginnt mit einem Zitat von Adolf Hitler. Außerdem schrieb der Schüler, er fühle sich »wegen des Untergangs der weißen Rasse« gezwungen, ein Zeichen zu setzen. Unter dem Punkt »Inspirationen« schrieb der Jugendliche dann über Columbine: Es sei schade, dass die Täter damals »nur insgesamt zwölf Gegner« erschossen hätten: »Ich hoffe, ich erreiche mehr Kills.« Auch auf den Terroranschlag eines Rechtsextremen im neuseeländischen Christchurch, bei dem 51 Menschen ums Leben kamen, bezieht sich der Gymnasiast. Der Täter sei sein »Idol«. Er könne sich den Stream des Anschlags »immer wieder anschauen. Ich wünschte, ich hätte auch so ein Waffenarsenal.« (…) Gegen den Schüler wird wegen des Verdachts einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz ermittelt. Spezialeinsatzkräfte hatten den Jugendlichen in der Nacht zum Donnerstag festgenommen, weil er einen Anschlag geplant haben soll. Einem Hinweisgeber soll der Jugendliche erzählt haben, Bomben in seiner Schule platzieren zu wollen. Sprengstoff gefunden Sowohl die derzeitige Schule des 16-Jährigen als auch seine frühere Realschule wurden daraufhin gesperrt und auf Sprengsätze durchsucht. Bei einer Razzia in der Wohnung des Tatverdächtigen entdeckten die Ermittler Material, das für eine Bombe geeignet sei, sowie »eindeutig ausländerfeindliches und rechtsextremes Material«. Die Ermittler fanden Sprengstoff und 16 Rohrkörper, einige präpariert mit Uhren und Nägeln, daneben ein selbst gebautes Gewehr und eine Armbrust mit Pfeilen. Eine zündfähige Bombe sei aber weder in der Wohnung des Jugendlichen noch in den beiden Schulgebäuden gefunden worden.

via spiegel: »Ich hoffe, ich erreiche mehr Kills« Terrorverdächtiger schrieb über Amokläufer und Nazivorbilder

siehe auch: Amok-Alarm in Essen: Rechtsextremistische Tat vorbereitet – Haftbefehl gegen Essener Schüler erlassen. Gegen einen 16-jährigen Schüler aus Essen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Der Jugendliche hatte zuvor gedroht, in seiner Schule eine Bombe platzieren zu wollen. (…) Nach dem mutmaßlich vereitelten Bombenanschlag auf eine Essener Schule hat ein Richter den verdächtigen 16-jährigen Schüler in Untersuchungshaft geschickt. Der beantragte Haftbefehl sei erlassen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Freitag auf Anfrage mit. Dem deutschen Jugendlichen wird unter anderem vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben.