Auf einem Volksfest in Bad König (Odenwaldkreis) fabuliert ein Kommunalpolitiker von „Kopftuchgeschwadern“. Das hat KonsequenzenSeine rassistische und frauenfeindliche Eröffnungsrede auf der Kerb hat im südhessischen Bad König (Odenwaldkreis) einen Stadtverordneten der CDU sein Amt gekostet. Nach lautstarker öffentlicher Kritik trat Kommunalpolitiker Marc Böhm am Freitag (16. September) von seinem Mandat im Stadtparlament zurück und gab auch seine Rolle als Kerbredner auf. Am Wochenende zuvor hatte Böhm auf dem Volksfest offenbar „in scherzhaftem Format“ – so seine eigene Formulierung – mit der Stadtpolitik in Bad König abrechnen wollen. Teile seiner Rede, die später der Hessische Rundfunk (hr) in Auszügen online stellte, thematisierten in der Odenwälder Stadt lebende Menschen mit Migrationshintergrund. Bad König (Odenwaldkreis): CDU-Politiker entschuldigt sich für rassistische Aussagen Böhm sagte: „Wenn Du in die Hauptstraße guckst, da steigt Dir der Puls, da schwillt Dir die Ader, man sieht fast nur noch Kopftuchgeschwader.“ Und weiter: „Vier von fünf Kopftuchfrauen“ hätten noch „einen Braten in der Röhre“. Aussagen, für die er sich nun in einer Stellungnahme bei allen entschuldigte, die er auch über die Stadtgrenzen hinaus „beleidigt und verletzt“ habe„Ich sehe vollumfänglich ein, dass die von mir in der Rede getätigten Aussagen diskriminierend und falsch sind“, schrieb der CDU-Politiker. Er habe sich „im Ton vergriffen“, bedauere seinen „Fehler zutiefst“, könne das Gesagte aber nicht mehr zurücknehmen. Mit seinem Rücktritt wolle er den Schaden an der Stadt begrenzen und zeigen, dass er seine Aussagen „ehrlich bereue“. Rassismus-Skandal in Bad König (Odenwaldkreis): „Gedacht, ich bin im falschen Film“ Über 25 Jahre lang war Marc Böhm als „Kerbvadder“ in Bad König bekanntgewesen, wie das Odenwälder Journal berichtete. Demnach war der Haustechnik-Unternehmer auch Förderer des örtlichen Sportvereins TSG Bad König. Dieser hatte sich am Donnerstag (15. September) in einem Facebook-Beitrag von der umstrittenen Kerbrede distanziert. TSG-Vorstandschef Matthias Hofman sagte dem hr später, er habe während der Rede „im ersten Moment gedacht, ich bin im falschen Film“. Die SPD in Bad König sprach auf Facebook davon, es sei eine „rote Linie“ überschritten worden. Auch Bad Königs parteiloser Bürgermeister Axel Muhn verurteilte die Aussagen Böhms als „unterste Schublade“.

via fr: SKANDAL IM ODENWALD CDU-Politiker tritt nach rassistischer Rede auf Kerb zurück

siehe auch: Kinnicher Kerbredd schlägt Wellen in unkontrolliertem Ausmaß. Ein feucht-fröhliches Fest sollte die Kirchweih Bad König werden. Die Rede von Marc Böhm kippte allerdings massiv die Stimmung. (…) Diese rassistisch-sexistischen Sprachbilder sind kaum zu toppen.   Auch in den sozialen Netzwerken explodierten förmlich die Kommentare hinsichtlich dem Inhalt der Rede und es wurde auch dort heftig diskutiert. Aus diesem Anlass zog Böhm am Freitagnachmittag (16.09.) die Reißleine und veröffentlichte eine persönliche Erklärung, die auch dieser Redaktion vorliegt. (…) Zudem sei, laut interner Quelle, bereits eine „Strafanzeige und Strafantrag aus allen denkbaren Rechtsgründen, insbesondere aber wegen Volksverhetzung gem. Paragraph 130 StGB“ gestellt worden.

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