Ein 38-Jähriger und eine 61-Jährige hatten offenbar aus Protest gegen die Coronamaßnahmen Plakate an einer Bahnstrecke aufgestellt. Ein ICE musste eine Notbremsung einleiten. Nun wurde das Duo zu Freiheitsstrafen verurteilt. Sie wurden wegen fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Nötigung schuldig gesprochen: In Gemünden am Main verhängte das Amtsgericht Freiheitsstrafen für zwei mutmaßliche Anhänger der sogenannten Querdenker-Szene. Sie sollen im Kampf gegen die Coronaschutzmaßnahmen einen ICE in Unterfranken zu einer Notbremsung veranlasst haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Berufung oder Revision könnten binnen einer Woche eingelegt werden. Der 38 Jahre alte Mann erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Er hatte wegen eines anderen Delikts bereits eine Bewährungsstrafe erhalten, aus diesem Grund wurde diese neue Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt. Die Frau wurde zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt, ausgesetzt zur Bewährung. Die Bewährungszeit wurde auf drei Jahre bestimmt. Zudem muss die 61-Jährige eine Geldauflage von zehn Raten zu je 150 Euro zahlen. Das Duo hatte der Anklage zufolge im Januar 2021 geholfen, fünf an Holzlatten befestigte Plakate über die Gleise auf der Bahnstrecke Gemünden-Waigolshausen aufzustellen

via spiegel: Bahngefährdung Gericht verurteilt mutmaßliche »Querdenker« zu Freiheitsstrafen

siehe auch: Plakate über Bahngleise: Mutmaßliche “Querdenker” verurteilt Es ging um einen Vorfall im Januar 2021: Am Dreikönigstag waren Transparente über Bahngleise in Unterfranken gespannt worden, ein ICE musste notbremsen. Zwei mutmaßliche “Querdenker” wurden angeklagt und nun zu Freiheitsstrafen verurteilt. (…) Entlang der Trasse fand die Polizei damals noch vier weitere Plakate. Allesamt waren sie mit Holzlatten auf die Schienen gestellt. Aufschrift: “Achtung Gleisbruch”, “Letzte Warnung Gleisbruch” oder “Dieses Mal Fake”. Nach der Aktion am 6. Januar 2021 gingen die Ermittler schnell davon aus, dass sie auf das Konto von Personen aus der Szene der Corona-Leugner und Gegner der Corona-Maßnahmen gehen könnten. Unter dem Titel “D-Day 2.0” kursierten auf dem Messenger-Dienst “Telegram” im Vorfeld des Dreikönigstags 2021 bundesweit Aufrufe zu Störaktionen. In Bayern gab es unter anderem Versuche, Autobahnen zu blockieren, etwa bei München und Erlangen.

Das alte ICE-Farbkonzept mit zweifarbigem Zierstreifen
Von I, Sese Ingolstadt, CC BY-SA 2.5, Link