Weil er über Russland-Verbindungen eines einst von AfD-Politikerin von Storch geleiteten Vereins sprach, wurde Grünen-Fraktionsvize Audretsch verklagt. Er bekam recht. Der Vize-Chef der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag, Andreas Audretsch, darf auch weiterhin verbreiten, dass ein bis 2015 eng mit der Berliner AfD-Politikerin Beatrix von Storch verknüpfter Verein Kontakte nach Russland unterhält. Das geht aus einem Beschluss des in Hamburg sitzenden Hanseatischen Oberlandesgerichts hervor. Der Beschluss liegt dem Tagesspiegel vor. Damit bestätigt das Gericht einen Beschluss des Hamburger Landgerichts zugunsten von Audretsch vom 4. Oktober. Gegen diesen Beschluss wiederum hatte der Verein „Ehe-Familie-Leben“ Beschwerde eingelegt. Der Verein gehört zum Netzwerk von Storchs. Vertreten wurde der Verein von einem Anwalt, der in der Vergangenheit auch für den aus der AfD ausgeschlossenen Rechtsausleger Andreas Kalbitz tätig war. „Ehe-Familie-Leben e.V.“ ist Trägerverein des Aktionsbündnisses „Demo für Alle“. Konkret geht es in dem Streit um den russischen Oligarchen Konstantin Malofejew. Der bezeichnet sich selbst als „orthodoxer Monarchist“. Er sieht Russland als „Rechtsnachfolger des russischen Imperiums“, dem nur Präsident Wladimir Putin zur „Wiedergeburt“ verhelfen könne. Audretsch hatte in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „ntv“ erklärt, von Storch pflege „mit ihrer ganzen Familie im Hintergrund, über Familienbande und Adels-Verbindungen“ Kontakte nach Russland und dort unter anderem zu Malofejew, „der Proteste wie die sogenannte ‘Demo für alle’ organisiert und finanziert hat.“ Der Verein wollte erreichen, dass Audretsch diese Aussage zurücknehmen muss und nicht weiter verbreiten darf. Ein entsprechender Antrag ist nun letztinstanzlich gescheitert.

via tagesspiegel: Storchs obskure Kontakte: Grüner gewinnt Rechtsstreit gegen Verein „Ehe, Familie, Leben“