Im örtlichen Charter des Rocker-Clubs “”Hells Angels”” in Rostock mischen nach Recherchen von Panorama 3 maßgeblich mutmaßliche Neonazis mit. Führende Rostocker Rocker haben nicht nur eine offenkundige Vergangenheit in der rechten Szene, sondern verbreiten auch heute noch rechtsextremes Gedankengut. Als in Dortmund im Januar der bekannte Neonazi Siegfried Borchardt, genannt “SS-Siggi”, beerdigt wurde, war der Rostocker Hells Angel Mirko Appelt mit dabei. Appelt präsentiert sich im Internet als Präsident der Rostocker Höllenengel und postet Weihnachtsgrüße mit Hakenkreuz und rassistische Texttafeln. Nach Recherchen von Panorama 3 wurde Borchardts Leichnam sogar in Rostock eingeäschert, ehe er in Dortmund beigesetzt wurde. Die Rechtsextremisten hatten offenbar Probleme, im Ruhrgebiet ein Bestattungsinstitut für ihr bekanntes Aushängeschild zu finden. Die Stadt Rostock bestätigt auf Anfrage von Panorama 3 die Einäscherung Borchardts und will nun prüfen, ob das städtische Krematorium mit der Bestattungsfirma weiter zusammenarbeitet. Laut eines Sprechers erfuhr die Stadt erst durch die Recherchen von Panorama 3 von diesem Vorgang und fürchtet nun “zum Wallfahrtsort” für Rechtsextreme zu werden. Rostocker Rocker der Polizei bekannt Neben Mirko Appelt, der aus der Neonazi-Szene in Sachsen-Anhalt stammt, stehen auch noch andere Mitglieder der Rostocker “Hells Angels” der rechtsextremen Szene nahe. “Insbesondere die Vergangenheit einiger Führungspersonen der Rostocker “Hells Angels” in die rechte Szene sind der Landespolizei bekannt”, heißt es vom Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns auf Anfrage von Panorama 3. Schießtraining mit Rechtsextremisten Fotos, die Panorama 3 vorliegen, zeigen Rostocker Rocker auf Schießständen. Das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern bestätigt darüber hinaus dem NDR, dass Rostocker “Hells Angels” im Juli 2020 gemeinsam mit einem bundesweit bekannten Rechtsextremisten aus Nordrhein-Westfalen an einem Schießtraining teilnahmen. “Hells Angels” nicht im Verfassungsschutzbericht Eine besondere Gefährdungslage entstehe durch eine Verbindung von Rechtsextremen und kriminellen Rockern “nicht per se”, so das Innenministerium. Denn beide Szenen seien für sich genommen “bereits grundsätzlich gefährlich und verfügen oftmals über eigene Zugänge zu illegalen Waffen und einem gewaltbereiten Personenpotenzial”. In den Verfassungsschutzberichten des Landes Mecklenburg-Vorpommern tauchen die “Hells Angels” aber dennoch nicht auf.

via ndr: Rostocker “Hells Angels”: Hakenkreuz und Kutte