Wieder prüft eine Staatsanwaltschaft queerfeindliche Mordaufrufe von Anselm Urban. Und auch aus der Politik kommen erste Reaktionen auf die Neugründung des Sektenablegers in Pforzheim. Die queer.de-Berichterstattung über den Görlitzer Fundi Anselm Urban und die Baptistenkirche Zuverlässiges Wort in Pforzheim hat zu Reaktionen aus Medien, Politik und Kirche geführt. Vergangene Woche berichteten wir über den vom Görlitzer Fundi Anselm Urban aus dem US-Exil gestarteten Ableger der Faithful Word Baptist Church. Die evangelische Dekanin von Pforzheim erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast nannte die Äußerungen von Anselm Urban “entsetzlich”. Und auch der Antisemitismusbeauftragte des Landes ist wegen der antisemitischen Ausrichtung der US-Muttersekte informiert worden. Dekanin stellt Strafanzeige Anselm Urban hatte in der Vergangenheit immer wieder die Ermordung von queeren Menschen gefordert – erst durch einen im Internet verbreiteten Hetzfilm, dann in einer im Netz übertragenen Hetzpredigt auf einer Fundi-Veranstaltung in Pforzheim (queer.de berichtete). Beim Eröffnungsgottesdienst der Baptistenkirche am 5. März in Pforzheim erneuerte er via Internet zugeschaltet seine Hetze trotz eines inzwischen rechtskräftig gewordenen Strafbefehls wegen Beleidigung, Volksverhetzung und Aufforderung zu Straftaten: Queere Menschen seien “wandelnder Müll der Gesellschaft”, “schmutzige Tiere” und “Hunde”, “pädophil” und Vergewaltiger*innen. Sie müssten umgebracht werden – auch zur Bekämpfung von HIV. (…) Der Anfang März rechtsgültig gewordene Strafbefehl gegen Urban soll laut Pforzheimer Zeitung inzwischen bezahlt worden sein. Neben der Festsetzung auf 85 Tagessätze – und damit unterhalb der Schwelle, ab der jemand als vorbestraft gilt – musste Urban bloß 1020 Euro bezahlen. Geld, das am Ende vermutlich aus der Gruppenkasse kommt. Im Frühjahr vergangenen Jahres hatte sich Anselm Urban nach Eröffnung des durch die Berichterstattung von queer.de und Anzeigen von queer.de-User*innen losgetretenen Strafverfahrens in die Vereinigten Staaten abgesetzt (queer.de berichtete). Zuvor hatte am 16. März eine Hausdurchsuchung bei Urban im sächsischen Görlitz stattgefunden, bei denen Datenträger mitgenommen worden waren. Diese Hausdurchsuchung stellte Urban später in einem im Netz veröffentlichten Video nach (queer.de berichtete).

via queer: Anselm Urbans Pforzheimer Sekte Evangelische Kirche stellt Strafanzeige gegen Baptistenkirche Zuverlässiges Wort