Milagros Miceli erforscht, was Tech-Unternehmen gerne unter den Teppich kehren: Wie Arbeiter:innen hinter den Kulissen von ChatGPT & Co. schuften, und das für eine Handvoll Dollar. Im Interview erklärt die Forscherin, wie viel menschliche Arbeit hinter der angeblich „künstlichen“ Intelligenz steckt. Starten wir mit etwas Erfreulichem: Diese Zeilen hier wurden nicht mit ChatGPT geschrieben, ausnahmsweise, muss man in diesen Tagen fast sagen. Es ist fast unmöglich, der Anwendung des US-amerikanischen Start-ups OpenAI noch zu entkommen, jenem Chatbot, der auf Befehl ausgefeilte Texte ausspuckt. Mehr noch: Der Hype um generative KI ist in den vergangenen Wochen auf einem neuen Höhepunkt angekommen. Solche Anwendungen erschaffen nicht nur neue Texte, sondern auch Bilder und Code – in einer Qualität, die man vor kurzer Zeit nur Menschen zugetraut hätte. Doch während die Öffentlichkeit debattiert, wann Künstliche Intelligenz etwa Journalist:innen, Anwält:innen oder Illustrator:innen überflüssig macht, können Wissenschaftler:innen wie Milagros Miceli darüber nur den Kopf schütteln. Miceli leitet ein Team am Berliner Weizenbaum-Institut und forscht seit Jahren zur Arbeit hinter KI-Systemen, unter anderem zur Datenannotation. So nennt man es, wenn Menschen Datensätze sichten, sortieren und mit Etiketten versehen, damit Maschinen sie verstehen. Bevor zum Beispiel eine Bilderkennung das Foto einer Katze erkennen kann, müssen Menschen reihenweise Bilder mit Katzen kennzeichnen. Mit solchen Datensätzen lassen sich dann KI-Systeme trainieren.

via netzpolitik: Datenarbeit:  Wie Millionen Menschen für die KI schuften

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