Bei der morgendlichen Razzia gegen die »Reichsbürger«-Gruppe um den mutmaßlichen Anführer Heinrich XIII. Prinz Reuß standen nach SPIEGEL-Informationen auch Mitarbeiter von Sicherheitsbehörden im Fokus – darunter drei Polizisten. Unter den Beschuldigten und Zeugen, deren Wohnungen am Mittwoch im Rahmen der Ermittlungen gegen die Reichsbürgerszene durchsucht wurden, befanden sich mehrere Mitarbeiter von Sicherheitsbehörden. So war nach SPIEGEL-Informationen, neben drei Polizisten und vier Reservisten, auch ein aktiver Soldat – ein Hauptbootsmann der Marine – ins Visier der Ermittler geraten. Mit der zweiten umfangreichen Razzia im Terrorverfahren gegen die »Reichsbürger«-Gruppe um den mutmaßlichen Anführer Heinrich XIII. Prinz Reuß ist die Zahl der Beschuldigten inzwischen auf 61 gestiegen. Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen die Gruppe wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. (…) Bei den morgendlichen Durchsuchungen wurde ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) Baden-Württemberg angeschossen und leicht verletzt. Nach SPIEGEL-Informationen besaß der mutmaßliche Täter, der Sportschütze sein soll, legal 22 Schusswaffen, Pistolen und Repetierflinten. Er soll sich bei der Razzia in Reutlingen zunächst verschanzt und später ergeben haben. Die Razzia fand in acht Bundesländern sowie in der Schweiz statt. Die fünf Beschuldigten lebten unter anderem in München, der Region Hannover und Chemnitz. Außerdem wurden 14 weitere Personen durchsucht, die in dem Verfahren als Zeugen gelten. Dazu zählt auch der Schütze von Reutlingen.

via spiegel: Razzia gegen »Reichsbürger«-Szene Wohnungen von Polizisten und einem Soldaten durchsucht

siehe auch: “Patriotische Union” – Schüsse bei neuer “Reichsbürger”-Razzia. Nach der Großrazzia vergangenes Jahr bei einem Netzwerk mutmaßlicher “Reichsbürger” hat es nun Durchsuchungen bei weiteren 19 Personen gegeben. Fünf von ihnen gelten als Beschuldigte. Eine Person soll auf die Beamten geschossen haben. (…) Nach Recherchen von WDR, NDR und “Süddeutscher Zeitung” (SZ) sollen sich unter diesen Personen auch mehrere aktive Polizeibeamte und Soldaten befinden. Sie sollen zum Teil weitere Netzwerke und Gruppen gebildet haben, die ebenfalls von einer extremen Staatsfeindlichkeit geprägt sein sollen. Auf sie sollen die Ermittler durch die Auswertung von Kommunikationsmitteln aus der ersten Razzia und Finanzermittlungen gestoßen sein.Auf Polizisten geschossenWährend der Durchsuchung kam es zu mindestens einem schweren Zwischenfall: In Reutlingen habe eine betroffene Person auf die Beamten geschossen, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft WDR, NDR und SZ auf Anfrage. Ein Polizist soll leicht verletzt worden sein. Die Person hatten die Beamten zunächst als Zeuge aufgesucht, nun gilt er als Beschuldigter und wurde festgenommen.Der Generalbundesanwalt stuft die Tat als versuchtes Tötungsdelikt ein und hat die Ermittlungen übernommen; Update Polizist angeschossen: Mutmaßlicher Schütze der „Reichsbürger“-Razzia in U-Haft Der Zwischenfall ereignete sich während einer Durchsuchung im baden-württembergischen Reutlingen. Gegen den Schützen wird nun wegen des Verdachts des versuchten Mordes ermittelt. Nach einem Schuss auf einen Polizisten bei einer Razzia im „Reichsbürger“-Milieu ist der Verdächtige in Untersuchungshaft. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mit. Der Beamte war bei dem Vorfall in Reutlingen am Arm verletzt worden. (…) Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den Schützen unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Der bis dahin als Zeuge geführte Mann habe die Polizisten im Wohnzimmer mit einer großkalibrigen Schusswaffe erwartet, dann sei es zu einem Schusswechsel gekommen, bei dem ein Polizist am Arm getroffen wurde, teilte die Karlsruher Behörde am Mittwoch mit. (…) Nach dpa-Informationen ist der Mann Sportschütze und besaß eine Erlaubnis zum Besitz von Waffen.