Erstes Juni-Wochenende Reichsbürger planen Kongress im Eichsfeld: „Deutliche Vernetzung zur Neonazi-Szene“ Reichsbürger planen ihren sogenannten „Zweiten Zukunftskongress Deutschland“ für das erste Juni-Wochenende im Eichsfeld in Thüringen. Die Polizei dort rechnet mit mindestens 200 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet. Der erste Kongress habe eine „deutliche Vernetzung zur Neonazi-Szene“ aufzeigt, urteilt die thüringische Beratungsstelle Mobit. Reichsbürger aus dem ganzen Bundesgebiet wollen sich am ersten Juni-Wochenende im thüringischen Eichsfeld treffen. Sie planen dort ihren zweiten „Zukunftskongress Deutschland“. Carsten Tobien von der Landespolizeiinspektion Nordhausen bestätigt entsprechende Tageblatt-Informationen. Die Polizei wisse von dem geplanten Treffen seit etwa vier Wochen. Unklar sei aber weiterhin, so Tobien, wo das Treffen genau stattfinden soll, geht aber von einem Ort im Eichsfeldkreis aus. Nach Tobiens Angaben rechnet die Polizei aktuell mit mindestens 200 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet. Das „Gefährdungspotenzial“, das von dem Treffen ausgeht, schätzt die Polizei als gering ein. Noch lägen auch keine Informationen zu geplanten Gegendemonstrationen vor. „Wir lassen das aber nicht unbeobachtet“, erklärt Tobien. Seit mindestens Ende April wird der Kongress beworben, unter anderem in der Telegramgruppe „2. Zukunftskongress Deutschland“ mit aktuell knapp 500 Mitgliedern. Ein dort kursierender Flyer nennt als Termin den 2. bis 4. Juni. Der Ort bleibt vage. „17 km von Friedland auf der A38“ heißt es dort. Wobei PPS auf die „Preußische Provinz Sachsen“ verweist und damit unter anderem auch auf Gebiete im heutigen Thüringen. 17 Kilometer von Friedland entfernt liegt Heiligenstadt. Nur, wer sich anmeldet, bekommt den genauen Veranstaltungsort genannt. Antisemitismus und Verschwörungstheorien Inzwischen ist auch das Programm des Kongresses bekannt. Als Redner werden unter anderem Veikko Stölzer, der Verschwörungsmythen propagiert, Hans-Joachim (HaJo) Müller, einer der bekanntesten Verfechter der sogenannten QAnon-Ideologie in Deutschland – einer Strömung, in der Antisemitismus und Verschwörungstheorien zusammenfließen, und der Chef der „Freien Sachsen“, Martin Kohlmann, angekündigt. Die Verfassungsschützer in Sachsen hat das Bündnis im Juni 2021 als rechtsextrem eingestuft. Seit Januar 2022 werden die Freien Sachsen vom Bundesamt für Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft und bundesweit beobachtet. Ein weiterer Protagonist dieser Szene ist „Erhard Golla“ aus Solingen.

via göttinger tageblatt: Eichsfeld: Reichsbürger planen Zukunftskongress, Vernetzung zu Neonazis