#Haftstrafe für #AryanCircle-Mitglied – #OK #terror #tödter

Eine empfindliche Haftstrafe vor dem Landgericht Kiel kassierte ein Mitglied der hauptsächlich im Raum Bad Segeberg aktiven Gruppierung Aryan Circle – ein Urteil für gewalttätig ausgeübte Selbstjustiz des Schuldeneintreibens. Auf der Anklagebank saß der 25-jährige Marcel S. als Haupttäter neben zwei Mittätern. Das Trio betätigte sich im Oktober 2019 in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) als maskiertes und bewaffnetes Überfallkommando, weshalb es sich wegen gemeinschaftlichen Raubes in Tateinheit mit Körperverletzung verantworten musste. Der beim rechtsextremen Aryan Circle gegebene rechtsextreme Hintergrund spielte beim Landgericht nur eine untergeordnete Rolle, obwohl vom Trio im Verlauf des Überfalles auch der Hitlergruß gezeigt wurde. Der einschlägig vorbestrafte S. wollte vom Opfer mit der Aktion einen kleinen dreistelligen Schuldenbetrag für einen gemeinsam abgeschlossenen Handyvertrag eintreiben. Nach Eintreten der Wohnungstür des Opfers wurden dem Wohnungsinhaber Schläge verabreicht, drei Handys und zwei weitere Elektronikgeräte entwendet; Beute, die seither nicht mehr auftauchte. Durch Mitführen eines Messers und dem Drohen damit wurde S. besonders schwerer Raub mit einem automatisch höheren Strafmaß zur Last gelegt. Gegen S. wurde nach drei Verhandlungstagen eine Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verhängt

via bnr: Haftstrafe für Aryan Circle-Mitglied

Bad Segeberg: Neonazi soll fünf Monate in Haft – #tödter

Weil er andere Menschen bedroht und genötigt hat, ist am Freitag ein vorbestrafter Neonazi vom Amtsgericht Segeberg zu fünf Monaten Haft verurteilt worden. (…) Das Amtsgericht Bad Segeberg sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte, Bernd T., Menschen bedroht und genötigt habe, so ein Gerichtssprecher. Außerdem sei er vorsätzliche ohne Führerschein Auto gefahren. Der Richter verurteilte den 47-jährigen zu fünf Monaten Haft. Bernd T.s Vorstrafenregister ist lang: Mitte der 90er Jahre hatte er In Bad Segeberg einen Obdachlosen erschlagen. Er wurde wegen unerlaubten Waffenbesitzes und mehrfacher Körperverletzung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Und auch im NSU-Prozess war der 47-Jährige als Zeuge geladen. Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Flensburg wegen Verdachts auf Gründung einer kriminellen Vereinigung.

via ndr: Bad Segeberg: Neonazi soll fünf Monate in Haft

ältere Artikel zu Bernd T.; wikipedia-artikel

Alltag mit Neonazis in #BadSegeberg – Vergiftete Stimmung – #tödter

In Bad Segeberg bedrohen Neonazis Bewohnerinnen und versuchen, Schülerinnen anzuwerben. Die Initiative „Segeberg bleibt bunt“ wehrt sich dagegen. Eines Tages kommen die Kinder von D. nach Hause und sagen: „Mama, im Südstadtpark hängen Nazis rum und sprechen Jugendliche an.“ Daran erinnert sich D. noch gut. Sie möchte ihren Namen nur abgekürzt in der Zeitung lesen. Denn kurz darauf stehen die Bad Segeberger Neonazis vor ihrer Tür. Der Pfad durch den Südstadtpark gilt als Abkürzung auf dem Weg zur Schule. Viele Jugendliche und Kinder laufen dort täglich entlang. Seit einigen Monaten beobachten Anwohner, dass sich in dem Park öfter Neonazis aufhalten. Die Situation in Bad Segeberg hat sich verschlimmert, seit der bekannte Neonazi Bernd Tödter im Sommer aus der Haft entlassen wurde. Er ist in die Segeberger Südstadt zurückgekehrt – dem Ort, an dem er aufgewachsen ist. Nun versuchen Tödter und seine Freundinnen, gezielt Schülerinnen anzusprechen, berichten Menschen aus Bad Segeberg. Viele Segeberger*innen haben Angst vor dem Erstarken der Neonazis. Die Initiative „Segeberg bleibt bunt“ stellt sich dagegen und will mit verschiedenen Aktionen aufklären, Mut machen und öffentliche Räume besetzen. Am Samstag, den 18. Januar veranstaltet sie ein Lichterfest im Südstadtpark. Das Motto: „Wir sind mehr – Segeberg bleibt bunt“.

via taz: Alltag mit Neonazis in Bad Segeberg – Vergiftete Stimmung

Lübeck: War Angriff auf Familie rassistisch motiviert?

Am vergangenen Freitag ist es laut Staatsanwaltschaft zu einem möglicherweise rassistisch motivierten Angriff gekommen: Eine Familie mit Migrationsgeschichte wurde nachmittags auf offener Straße mit Reizgas attackiert. Ob der mutmaßliche Täter womöglich aus der rechtsextremen Szene kommt, wird jetzt ermittelt. Eine linke Gruppierung in Lübeck hatte nach dem Vorfall ein Foto und die Namen des Tatverdächtigen und seiner Frau in einer Pressemitteilung veröffentlicht. Beide seien Mitglied der rechtsextremen NPD, hieß es in dem Text. Die Staatsanwaltschaft wollte sich dazu nicht äußern. Ob der Tatverdächtige der rechten Szene angehöre, sei Gegenstand der Ermittlungen, so Oberstaatsanwältin Ulla Hingst auf NDR-Nachfrage. Am vergangenen Freitag war es nach Angaben der Ermittler offenbar erst zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen. Danach soll der 51-jährige Lübecker mit Tierabwehrspray auf die türkischstämmige Familie losgegangen sein. Der Vater und zwei Kinder wurden verletzt

via ndr: Lübeck: War Angriff auf Familie rassistisch motiviert?

siehe auch: Lübeck: Angriff auf türkische Familie. Lübeck. Ein Mann hat in Lübeck eine türkische Familie mit Reizgas verletzt. Es gebe Anhaltspunkte für einen »fremdenfeindlichen« Hintergrund, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag mit. (…) Der 45jährige türkische Familienvater und zwei vier bzw. acht Jahre alten Kinder wurden verletzt. Der Beschuldigte und seine Ehefrau hatten jeweils ein Tierabwehrspray sowie ein Einhandmesser und einen Teleskopschlagstock dabei. Das Paar wurde nach polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen; Rassistischer Übergriff in Lübeck. In Lübeck ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ein in der rechten Szene bekanntes Neonazi-Pärchen, nachdem es am helllichten Tag zu einem mutmaßlich rassistischen Angriff auf einen türkischstämmigen Familienvater mit seinen vier- und achtjährigen Kindern kam. Die Attacke vom 3. Juli wird Alexander und Maren N. zugeschrieben. Das Opfer mit seinen Kindern musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Auf einem Zebrastreifen soll es zuvor Berichten zufolge einen lautstarken Wortwechsel gegeben haben, bei dem auch rassistische Beleidigungen gefallen sein sollen. Urplötzlich hätte dann der 51-jährige Alexander N. mit einem Sprühstrahl seines Tierabwehrsprays auf den Vater und die Kinder gehalten. Das Ehepaar N. führte laut Staatsanwaltschaft beim Eintreffen der Polizei jeweils ein Tierabwehrspray, ein Einhand-Messer und einen Teleskopschlagstock mit sich. Solch ein Reizgas-Angriff wird juristisch als gefährliche Körperverletzung zu werten sein. Neben der strafrechtlichen Verfolgung des Angriffs läuft nun seitens der Anklagebehörde auch ein Strafverfahren wegen illegalen Waffenbesitzes. Bei Alexander N. und der zwei Jahre jüngeren Maren N. handelt es sich um ein umtriebiges Paar, das auch über die Lübecker Stadtgrenzen hinaus anzutreffen ist. So bewegte sich das Duo zuletzt auch bei Aktivitäten des Aryan Circle Germany um den Segeberger Bernd Tödter.