Rio Reiser vertonte “Macht kaputt, was euch kaputt macht” und sang “König von Deutschland”. Sein früher Tod jährt sich am Freitag zum 25. Mal. Der offen schwule Ton-Steine-Scherben-Sänger wird vermisst und offiziell geehrt. “Die Socken und die Autos dürften nicht mehr stinken, Ich würd’ jeden Morgen erst mal ein Glas Schampus trinken” – So lauten Textzeilen in Rio Reisers Lied “König von Deutschland”, dessen Refrain sich einbrennt: “Das alles, und noch viel mehr – Würd’ ich machen, wenn ich König von Deutschland wär’.” 25 Jahre nach dem Tod von Reiser am 20. August 1996 wird seine letzte Ruhestätte in Berlin-Schöneberg jetzt ein Ehrengrab (queer.de berichtete). Die Umbenennung eines Platzes mitten in Berlin-Kreuzberg in Rio-Reiser-Platz haben Anwohner-Widersprüche verschoben (queer.de berichtete). Nach Angaben des Bezirksamtes könnte Anfang 2022 aus dem Heinrichplatz der Rio-Reiser-Platz werden. Die Schilder seien jedenfalls längst fertig. (…) Zahlreiche Musiker und Bands wie Jan Delay, Echt, Fettes Brot, Herbert Grönemeyer, Nena, Annett Louisan fühlten sich durch ihn inspiriert und coverten seine Songs (“Junimond”, “Halt dich an deiner Liebe fest”, “Alles Lüge”). “Seine Musik ist zeitlos und wertvoll”, sagte einmal die frühere Scherben-Managerin und heutige Bundestagsvizepräsidentin, die Grünen-Politikerin Claudia Roth. Ralph Möbius, so der gebürtige Name von Rio Reiser, kam 1950 in Berlin auf die Welt. 20 Jahre später gründete er mit drei Musikern Ton Steine Scherben, in einem Kreuzberger Hinterhof nahmen sie erste Songs auf. Mit dem “Rauch-Haus-Song” entstand eine Linken-Hymne. Nach den Konzerten der Band wurden öfter Häuser besetzt, Politik und Polizei waren in Habachtstellung, wenn die Scherben kamen.
via queer: “König von Deutschland” vor 25 Jahren gestorben: Rio Reiser und der Ruhm – #remember #otd