Rechtsextremist und Holocaustleugner: Prozess in Potsdam gegen Horst Mahler weiter offen

Mahler soll volksverhetzende und antijüdische Schriften verbreitet haben. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde der Prozess gegen den 87-Jährigen im April vorläufig eingestellt. Der Rechtsextremist und Holocaustleugner Horst Mahler muss sich vorerst weiterhin nicht vor dem Landgericht Potsdam verantworten. Die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten werde „derzeit noch sachverständig geprüft“, sagte eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Potsdam. Der Prozess gegen Mahler wegen Volksverhetzung hatte im November 2022 begonnen und war im April 2023 wegen des Gesundheitszustands des 87-Jährigen vorläufig eingestellt worden. (AZ: 210 KLs 8/20) In dem Verfahren hatte die Staatsanwaltschaft vier Jahre und acht Monate Haft, die Verteidigung Freispruch gefordert. Die Staatsanwaltschaft wirft Mahler vor, von 2013 bis 2017 in insgesamt elf Fällen volksverhetzende antijüdische Schriften in Form von Buchmanuskripten und zum Teil weit gestreuten E-Mails verbreitet zu haben. Dabei soll der im Tatzeitraum 77- bis 81-Jährige in einigen Fällen auch die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft gerechtfertigt und unter dieser begangene Handlungen des Völkermords geleugnet und verharmlost haben.

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#Frankfurt: Mahnmal für #Sinti und #Roma attackiert

Unbekannte beschädigen eine Skulptur, die an das ehemalige Internierungslager an der Kruppstraße erinnert. Mahnwache am Donnerstag. Zuletzt ging es an der Kruppstraße viel um Autobahnbau, die Bäume im Fechenheimer Wald und Protest gegen die Rodung. Der Bauwagen der „Fecher-bleibt“-Bewegung steht dort immer noch als Treffpunkt der Waldschützerinnen und Waldschützer. Doch es gab eine Zeit, da wurden an diesem Ort Menschen eingesperrt, um sie später zu ermorden: im Zwangslager der Nationalsozialisten zur Internierung von Sinti und Roma. Ein Mahnmal, das daran erinnerte, wurde vor einigen Tagen von Unbekannten beschädigt. Die Skulptur aus Holz und Altmetall hatten Autobahngegnerinnen und -gegner gemeinsam mit Menschen vom Wagenplatz Kalbach gestaltet. Eine Gruppe war im Mai aus Kalbach gekommen, um das Denkmal neben dem Bauwagen aufzustellen; sichtbar für Passantinnen, wie eine Sprecherin der FR berichtete. Seit Mai habe es keine Übergriffe gegeben; in der vergangenen Woche sei das Denkmal dann umgeworfen worden. „Ich vermute, dass diese Aktion in Zusammenhang steht mit den rassistischen und antisemitischen Anschlägen, die es zur Zeit häufig gibt“, so die Sprecherin.

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Fans of Far-Right MP Who Vandalised a Menorah Are Now Selling Merch

Experts say T-shirts and mugs glorifying Grzegorz Braun’s vandalism of a menorah in the Polish parliament is a part of a wave of online support for his antisemitic act. Online shops are being swamped with listings for T-shirts and coffee mugs glorifying the actions of a far-right MP who this week extinguished Hanukah candles in Poland’s parliament. Extremism experts described the wave of support for the racist stunt pulled by far right politician Grzegorz Braun on Tuesday as “shocking”. Braun, a leader of the far-right Konfederacja party, and who has a track record of antisemitic provocations, shocked Poland when he took a fire extinguisher to a menorah that had been lit in a parliament building to mark the Jewish holiday of Hanukah. In the chaotic aftermath of the incident, which filled the room with mist and covered bystanders with powder, Braun railed against Judaism as “satanic.” His actions were roundly condemned by the political establishment, with new Polish Prime Minister Donald Tusk labelling his behaviour a “disgrace.” Braun has been suspended from the current parliamentary session and his own party’s parliamentary group, had his salary cut, and been referred to the public prosecutor. But since then anti-racist groups have been shocked by visible displays of support for Braun’s antisemitic actions, including online marketplaces in Poland being flooded with listings of merchandise celebrating the incident.  Polish anti-racist group Never Again documented dozens of listings for products – mostly T-shirts and coffee mugs – that celebrated Braun’s actions on the biggest Polish online marketplace, Allegro, and reported them to the platform. Another major platform, OLX, removed similar items from its site after being alerted by Never Again on Friday. “It’s shocking to see this mini-industry of support for Braun spring up,” Never Again head Rafal Pankowski told VICE News.

via vice: Fans of Far-Right MP Who Vandalised a Menorah Are Now Selling Merch

Trump kept HITLER speeches beside his bed, ex-wife Ivana claims in resurfaced interview after presidential candidate paraphrased the Nazi dictator

Trump said that illegal immigrants ‘poisoned mental institutions and prisons all over the world’ at a New Hampshire rally  Multiple outlets have dragged up a Vanity Fair profile from 1990 that Ivana, Trump’s wife at the time, said Trump kept the book at his bedside She later quoted Trump as responding to the accusation saying: ‘If I had these speeches, and I am not saying that I do, I would never read them’. An interview with former President Donald Trump’s late first wife, where she claims he owned a book of Adolf Hitler’s speeches and kept it at his bedside, is resurfacing after Trump said migrants are ‘poisoning the blood of our country.’ At a recent rally in New Hampshire, former President Donald Trump stood in front of a crowd of Republicans and said illegal immigrants ‘poisoned mental institutions and prisons all over the world.’ Although he didn’t elaborate on how migrants are ‘poisoning’ mental institutions and prisons – Trump’s words resemble those of Adolf Hitler, who famously used the same phrase in his book Mein Kampf. (…) Trump told his supporters in a speech on Saturday in New Hampshire that migrants from ‘all over the world’ are ‘poisoning the blood of our country’ – a phrase he copied from Hitler.  ‘All great cultures of the past perished only because the originally creative race died out from blood poisoning,’ the German dictator wrote in his 1925 manifesto.  Trump also told his followers: ‘We’ve got a lot of work to do – you know, when they let, I think the real number is 15, 16 million people into our country. When they do that – we’ve got a lot of work to do.’

via dailymail: Trump kept HITLER speeches beside his bed, ex-wife Ivana claims in resurfaced interview after presidential candidate paraphrased the Nazi dictator

siehe auch: Donald Trump Used to Get Nazi Greeting at Work: Ivana. An interview with Donald Trump’s ex-wife, Ivana Trump, in which she said he received a Nazi salute, resurfaced as the former president faces backlash over his latest immigration remarks. The former president, who remains the front-runner to win the 2024 Republican presidential nomination and whose anti-immigration policies have been a cornerstone of his political career, has come under fire after claiming immigrants are “poisoning the blood” of the United States during a campaign event in Durham, New Hampshire, on Saturday.

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AfD in Bayern :Radikal, illegal, scheißegal

Der rechtsextreme Burschenschaftler Daniel Halemba wurde vorübergehend verhaftet. Trotzdem strotzen die völkischen Netzwerke bei Bayerns AfD vor Kraft. Mitte November, der neue Bayerische Landtag ist dabei, sich für die kommende Legislatur aufzustellen, es geht um die Besetzung der Ausschüsse. Nachdem die Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern sich durch eine Geschäftsordnungsänderung den Vorsitz der drei wichtigsten Ausschüsse gesichert haben – andernfalls hätte die AfD für einen davon den Vorsitzenden vorschlagen können –, tritt Christoph Maier, Boxerschnitt, mit strengem Scheitel, ans Rednerpult. „Meine sehr verehrten Damen und Herren“, sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, „heute soll ein kleines Ermächtigungsgesetz für die Regierungsfraktionen und ein Entmächtigungsgesetz gegen die stärkste Oppositionsfraktion im Besonderen beschlossen werden“. Eine absichtliche Provokation, die ihr Ziel nicht verfehlt. Sofort kommt Unruhe in den übrigen Fraktionen auf, jemand ruft „Unerhört!“, jemand anders „Pfui!“. Die Reaktionen sind zwar nicht so laut, als dass Maiers Worte darin untergegangen wären, dennoch liest dieser seinen NS-relativierenden Vergleich vom „Ermächtigungsgesetz“ sicherheitshalber gleich noch ein zweites Mal vom Manuskript ab. Parlamentsalltag im Jahr 2023 im Freistaat Bayern. Der Vergleich mit dem Ermächtigungsgesetz der Nazis ist freilich absurd und unverschämt, für AfD-Verhältnisse jedoch eher ein Eklatchen. Die meisten im Parlament waren schon in der letzten Legislaturperiode dabei und Zeuge, als etwa ein AfD-Abgeordneter mit einer Gasmaske ans Pult schritt, um gegen Corona-Schutzmaßnahmen zu protestieren, als ein anderer bei einer Gedenkminute für den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sitzenblieb oder als ein Großteil der Fraktion während einer Rede von Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, den Saal verließ. (…) Zu den Neuen in der Truppe gehören auch Leute wie Ramona Storm. Die unterfränkische Krankenschwester leugnet nicht nur die Gefährlichkeit des Klimawandels und des Coronavirus, sondern ist sich nicht einmal sicher, ob die Erde nicht vielleicht doch eine Scheibe ist. Sie tendiere zwar zur Version, dass sie eine Kugel sei, gestand sie der Süddeutschen Zeitung, nur: Von außen gesehen habe sie die Erde noch nicht. Mit Photoshop und so sei ja heutzutage viel möglich. Klingt lustig. Ist es nicht. Oder Benjamin Nolte: Der 41-jährige Björn-Höcke-Fan ist bereits vor zehn Jahren in die AfD eingetreten, sitzt im Landesvorstand. Nolte ist Mitglied der rechtsextremen Münchner Burschenschaft Danubia. „Bananen-Nolte“ nennt man ihn auch, weil er bei einem Treffen von Burschenschaftlern dem Vertreter einer anderen Verbindung, die ein schwarzes Mitglied in ihren Reihen hatte, eine Banane überreicht hatte.

via taz: AfD in Bayern :Radikal, illegal, scheißegal

Leak: Leugnung des Holocaust und mehr darf auf X/Twitter nicht gelöscht werden

Interne Handbücher belegen, was offensichtlich ist: Eine irische Zeitung hat herausgefunden, welche Inhalte bei X/Twitter nicht mehr gelöscht werden müssen. Auf X veröffentlichte Kurzmitteilungen, in denen der Holocaust geleugnet, Schwarze, Weiße und homosexuelle Menschen beleidigt oder in denen anderen die Menschlichkeit abgesprochen werden, sollen nicht mehr entfernt, sondern lediglich weniger sichtbar gemacht werden. Das geht aus internen Dokumenten hervor, die die irische Business Post einsehen konnte. Dazu gehört auch ein Handbuch für Moderatoren und Moderatorinnen mit Beispielen. Die unterstreichen, was Elon Musk unter Redefreiheit versteht und welche Folgen das für die Arbeit bei seinem Unternehmen hat. Viele Beiträge, die unter den im Vergleich keineswegs besonders strengen Vorgaben hätten entfernt werden müssen, dürfen demnach nun explizit stehen bleiben. Die Sonntagszeitung aus Dublin, wo X (vormals Twitter) seinen Europasitz hat, zitiert mehrere Beispielbeiträge, die jetzt weniger scharf sanktioniert werden sollen. In einem heißt es demnach, “Der nächste Halt auf unserer Tour durch Polen ist Auschwitz: Für Juden ist das letzte Halt, bitte steigt aus und nehmt euer Gepäck mit”. Solch eine antisemitische und eindeutige Bezugnahme auf den Holocaust dürfe jetzt nicht mehr entfernt werden. Das gelte auch für Bilder Adolf Hitlers, auf denen andere Accounts verlinkt sind. Stattdessen solle lediglich dafür gesorgt werden, dass solche Inhalte nicht mehr einfach irgendwo auf X/Twitter auftauchen, sondern gezielt gesucht werden müssen. Die Dokumente stammen demnach aus dem Juni bis zum Oktober dieses Jahres. Weiterhin schreibt die Zeitung, dass Nutzer und Nutzerinnen, die anderen Individuen physische Verletzungen androhen, Massenmord “mit dem Ziel der Belästigung” erwähnen und Inhalte verbreiten, die Ängste über eine geschützte Kategorie von Menschen schüren, nicht mehr suspendiert werden sollen. Auch Beiträge, in denen anderen unerwünscht sexuelle Inhalte geschickt werden, sollen demnach weniger stark sanktioniert werden. Genauso wird es für Beiträge vorgegeben, in denen für Transgender- und nichtbinäre Personen der falsche Name verwendet wird (“Deadnaming”).

via heise: Leak: Leugnung des Holocaust und mehr darf auf X/Twitter nicht gelöscht werden

siehe auch: Exclusive: the X Files – how Elon Musk’s new rules allow hate to flourish. Leaked documents reveal how staff of the social media channel were stripped of powers to remove toxic content from its platform. Elon Musk’s X has instructed staff not to suspend users that post explicitly racist, sexist and homophobic content, or who send sexual material to another person, as part of a new policy that has radically stripped back the company’s moderation of abusive material. Confidential documents obtained by the Business Post reveal in detail how X, formerly Twitter, has significantly watered down its trust and safety rules over recent months, and how its policies allow abusive and hateful accounts to remain on the platform. Musk, a self-described free-speech absolutist, has spoken openly about the changes he has made to content moderation on X since he purchased the company for $44 billion in October 2022. The documents, dating from June to October of this year, show how content moderators have been told not to suspend the users behind certain hateful material, including content promoting physical harm against an individual, references to mass murders “with the intent to harass”, and content that “incites fear about a protected category” of people.

Belgian Railway Earned Millions for Holocaust Trains, Report Finds

The Nazis paid the national rail company for transporting Jews, Roma and members of the resistance to concentration camps during World War II, according to the report. The Belgian national railway company earned the equivalent of millions of dollars for deporting nearly 25,000 Jews and Roma, as well as forced laborers and members of the resistance, to Nazi concentration camps during World War II, a report has found. From 1942 to 1944, the Belgian railway sent 28 trains carrying 25,843 Jews and Roma people to Auschwitz; most were killed on arrival and only 1,195 survived, according to the report, which was compiled by a war research center attached to the State Archives of Belgium. Doing the bidding of the Nazis, the railway also sent more than 16,000 political prisoners to camps and prisons such as Buchenwald, the report found. It noted that the rail company had been paid 51 million Belgian francs for the transports, equivalent to several million dollars today. “The fact that the national railway company was responsible for the deportations of Jews and Roma and also other victim groups was something we already knew, but our knowledge was very superficial,” said Nico Wouters, the author of the report and the director of the war research center. “There was no in-depth investigation into the how or why, the context, or if there was any protest. We now have the full story.” The report was commissioned by Belgium’s Senate, the upper house of the country’s Parliament, in 2022. The findings were presented on Dec. 8.

via nytimes: Belgian Railway Earned Millions for Holocaust Trains, Report Finds