#Frankfurt: Mahnmal für #Sinti und #Roma attackiert

Unbekannte beschädigen eine Skulptur, die an das ehemalige Internierungslager an der Kruppstraße erinnert. Mahnwache am Donnerstag. Zuletzt ging es an der Kruppstraße viel um Autobahnbau, die Bäume im Fechenheimer Wald und Protest gegen die Rodung. Der Bauwagen der „Fecher-bleibt“-Bewegung steht dort immer noch als Treffpunkt der Waldschützerinnen und Waldschützer. Doch es gab eine Zeit, da wurden an diesem Ort Menschen eingesperrt, um sie später zu ermorden: im Zwangslager der Nationalsozialisten zur Internierung von Sinti und Roma. Ein Mahnmal, das daran erinnerte, wurde vor einigen Tagen von Unbekannten beschädigt. Die Skulptur aus Holz und Altmetall hatten Autobahngegnerinnen und -gegner gemeinsam mit Menschen vom Wagenplatz Kalbach gestaltet. Eine Gruppe war im Mai aus Kalbach gekommen, um das Denkmal neben dem Bauwagen aufzustellen; sichtbar für Passantinnen, wie eine Sprecherin der FR berichtete. Seit Mai habe es keine Übergriffe gegeben; in der vergangenen Woche sei das Denkmal dann umgeworfen worden. „Ich vermute, dass diese Aktion in Zusammenhang steht mit den rassistischen und antisemitischen Anschlägen, die es zur Zeit häufig gibt“, so die Sprecherin.

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Mahnmal für Sinti und Roma in Hamburg eingeweiht

Eine drei Meter hohe Stele, umgeben von einer kreisrunden Anlage mit Bänken und Säulen: Auf dem Friedhof Diebsteich ist am Totensonntag ein Mahnmal für Sinti und Roma eingeweiht worden. Es erinnert an die Tausenden Sinti und Roma, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Auf dem Friedhof Diebsteich werden seit Jahrzehnten die meisten Sinti und Roma aus dem Hamburger Westen und dem Umland beigesetzt. (…) Erst 1982 hatte Deutschland die Ermordung Tausender Sinti und Roma als Völkermord anerkannt. An ihren Leidensweg soll das Mahnmal auf dem Friedhof Diebsteich erinnern. Aber es soll auch zum Ort der Begegnung und Zusammenkunft werden.

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siehe auch: Endlich fertig: Dieser Ort erinnert an ein dunkles Kapitel der Hamburger Geschichte. Schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma wurden europaweit zwischen 1933 und 1945 von den Nazis verfolgt und ermordet. Ein neues Mahnmal auf dem Friedhof Diebsteich (Bahrenfeld) wurde am Sonntag eingeweiht – zum Gedenken an die Opfer. Rund 100 Gäste, Rednerinnen und Redner waren am Sonntag zur Einweihung des neuen Mahnmals auf den Friedhof gekommen. Eine Stunde lang gedachten sie gemeinsam mit Vorträgen und Musik der von den Nazis ermordeten Siniti und Roma. Im Zentrum der Stätte steht eine fast drei Meter hohe Stele mit einem ewigen Licht, welches den Sinti und Roma Opfern der NS-Zeit gedenkt. Umgeben ist die Stele von einer kreisrunden Anlage mit Bänken und zwölf kleinen Säulen, welche mit traditionellen Symbolen der Sinti und Roma verziert sind.

Antiziganismus in Behörden Antiziganismus von Amts wegen

Eine Studie der Leibniz-Universität Hannover legt antiziganistische Strukturen in der Verwaltung offen. Auch der erste Jahresbericht der Meldestelle Antiziganismus nennt deutsche Behörden als Orte, an denen Betroffene immer wieder Diskriminierung erfahren. Antiziganismus gehört für Sinti und Roma in Deutschland zum Alltag. Das zeigt der Bericht für 2022, den die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (Mia) jüngst veröffentlicht hat. Wenig später berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung von einer Studie der Leibniz-Universität Hannover. Ihr zufolge haben Mit­ar­bei­ter:in­nen der Stadtverwaltung, der Jobcenter und der Schulen über Jahre systematisch daran gearbeitet, Roma aus der Stadt zu vertreiben. Die Betroffenen seien gezielt in menschenunwürdigen Unterkünften untergebracht oder immer wieder willkürlich umquartiert worden, Jobcenter-Anträge seien verlorengegangen und Dolmetscher wurden verweigert, obwohl ein rechtlicher Anspruch auf sie besteht. Das Ziel all dessen sei es gewesen, für Roma das Leben in Hannover möglichst unbequem zu machen und keine Anreize für weitere Zuzüge zu liefern, so die Studie. Insbesondere in Ämtern, Behörden und Verwaltungen sind Sinti und Roma immer wieder mit Diskriminierung konfrontiert. Das zeigt auch der Bericht von Mia. Mit ihm liegt zum ersten Mal eine bundesweite systematische Erfassung und Dokumentation antiziganistischer Vorfälle vor. Von den 621 Mia gemeldeten Vorfällen haben demnach 343 im institutionellen Kontext stattgefunden. Außerdem sticht der Antiziganismus gegenüber aus der Ukraine geflüchteten Roma ins Auge. Viele Roma und Sinti hätten aufgrund ihrer negativen Erfahrungen »wenig oder kein Vertrauen in staatliche Stellen« wie Polizei und Justiz, heißt es im Bericht. Auf das Handeln staatlicher Institutionen könnten sich Betroffene nicht mehr verlassen. Die Expert:innen der Meldestelle gehen daher davon aus, dass die »geradezu lächerlich geringen Fallzahlen« antiziganistischen Vorfälle in der polizeilichen Statistik die Realität nicht wiedergeben. Die ­zivilgesellschaftliche Dokumentationsstelle soll daher eine Anlaufstelle für die Betroffenen zu schaffen und diese unterstützen. Erst im Oktober 2021 nahm die Mia unter der Trägerschaft des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma die Arbeit auf.

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#Antiziganismus-Beauftragter: “Täglicher #Rassismus gegen #Sinti und #Roma”

In Deutschland steigt die Zahl gemeldeter Straftaten und Diskriminierungen gegen Sinti und Roma. Der Antiziganismus-Beauftragte der deutschen Bundesregierung beklagt alltäglichen Rassismus, der sich quer durch alle Bereiche der Gesellschaft zieht. Über Ursachen und Lösungen sprach unsere Redaktion mit Mehmet Daimagüler. Ihre Leidensgeschichte ist lang, denn an vielen Orten in der Welt sind sie nicht willkommen. Dem Völkermord der Nationalsozialisten fielen Hunderttausende zum Opfer. Die Rede ist von den Sinti und Roma, die in Deutschland als Minderheit gelten. Heute leben hier geschätzte 70.000 bis 150.000 Menschen. Genaue Zahlen gibt es nicht. Mehr aktuelle News Antiziganismus ist die Abwehrhaltung der Mehrheitsbevölkerungen gegen Sinti und Roma. Rassistische Vorurteile gegen sie sind bis heute weit verbreitet – romantisierende Bilder genauso wie abwertende. Viele Angehörige der Minderheit erfahren in ihrem Alltag Diskriminierung. Buchenwald Gedenken zur Befreiung des KZ Buchenwald vor 78 Jahren 16. April 2023 621 antiziganistische Vorfälle wurden 2022 alleine bei der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) gemeldet. Was sind die Ursachen und was muss sich ändern? Darüber sprach unsere Redaktion mit dem Antiziganismus-Beauftragten der deutschen Bundesregierung, Mehmet Daimagüler. Herr Daimagüler, mit welchen Herausforderungen haben Sinti und Roma in Deutschland zu kämpfen? Mehmet Daimagüler: Sinti und Roma erleben Tag für Tag Rassismus. Perfide ist, dass er noch nicht einmal als Rassismus wahrgenommen wird. Negativen Stereotypen über Sinti und Roma wird selten widersprochen. Positiv ist, dass sich die Community immer mehr Gehör verschafft, sich nicht mehr alles gefallen lässt und sich mit vielen Initiativen und Selbstorganisationen zu Wort meldet. Wogegen müssen sich Sinti und Roma genau wehren? Wir haben eine anhaltende Kriminalisierung der Community. Eine Kriminalisierung, die auch durch staatliche Organe am Leben gehalten wird. Menschen werden unter Generalverdacht gestellt. Zugewanderte Roma aus dem Balkan müssen sich als potenzielle ‘Sozialbetrüger’ abstempeln lassen. In Hannover hat nun eine Studie offengelegt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sozialbehörden systematisch Roma-Kinder von Schulen ferngehalten haben. Roma wurden menschenwürdige Unterkünfte verweigert und, und, und. Daimagüler: “Racial Profiling ist ein großes Problem” Sie haben die Kriminalisierung von Sinti und Roma durch die Behörden angesprochen. Wie zeigt sich das? Racial Profiling (Personen werden wegen ihrer Hautfarbe oder Gesichtszüge polizeilich kontrolliert; Anm. d. Red.) ist ein großes Problem. Innerhalb der Polizei scheinen bei manchen Beamten rechtsstaatliche Mindeststandards im Umgang mit Sinti und Roma nicht zu gelten. Es gibt immer wieder Fälle von Polizeigewalt. Roma-Kinder werden in sogenannte Förderklassen gesteckt, wo diese Kinder im Alter von sechs, sieben Jahren praktisch schon abgeschrieben werden. Und das ist besonders bitter, wenn wir gleichzeitig erleben, mit welcher Vehemenz auf den Fachkräftemangel hingewiesen wird. Aus rassistischen Gründen wollen wir diese Eingewanderten dann aber doch nicht.

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Normalising Extremism: How Far-Right Narratives Spread in the Balkans

From racism to misogyny and anti-LGBT rhetoric, the use of far-right talking points by mainstream politicians and public figures has become increasingly commonplace in the Western Balkans in recent years, an analysis by BIRN’s team of experts shows. Hate-filled comments about migrants, Roma people and the LGBT community. Praise for authoritarian regimes like Vladimir Putin’s Russia. Misogynistic and sexist abuse. Conspiracy theories about George Soros, Covid vaccines and the so-called ‘Great Replacement Theory’, a far-right notion that there is a plot to supplant white European Christians with Muslims and non-white immigrants. These are just some of the narratives often used by right-wing extremists that have also entered mainstream discourse in the Western Balkans in recent years. BIRN’s analysis of the situation in Albania, Bosnia and Herzegovina, Kosovo, Montenegro, North Macedonia and Serbia shows how mainstream politicians and other prominent public figures have used talking points that sound like they come from the far right, even though they may not be right-wing extremists themselves. Indeed, some of those who have used such talking points claim to be on the left of politics. These narratives have regularly been amplified by social media and, in some countries, by mainstream media outlets with links to government, often to the point where extreme viewpoints can seem unremarkable to the general public. (…) Misogyny and sexism have long been a problem in the public arena in the Balkans, but they have been amplified by social media, with the risk of making misogynistic rhetoric more acceptable in wider social and political circles. Coinciding with an increase in online attacks on women and girls and the deadly problem of femicides across the region, the exploitation of misogynistic and anti-feminist ideas by right-wingers serves to encourage violent attacks in the real world too. Other factors have also fuelled hate speech, like the issue of migrants and refugees on the so-called Balkan Route to Western Europe, which has attracted racist rhetoric, or Russia’s war against Ukraine, which has been supported by Balkan admirers of authoritarian rulers like Vladimir Putin.

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Antiziganismus in Hannovers Verwaltung : Rassismus von Amts wegen

Eine zwei Jahre alte Studie macht plötzlich Furore. Sie weist Hannover antiziganistische Strukturen nach. Dabei ist die Stadt nur ein Beispiel. So offen reden die wahrscheinlich so schnell nicht wieder: 71 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – zum Teil leitende Angestellte – aus den Bereichen Unterbringung, Sozialarbeit, Jobcenter und Politik in Hannover haben für eine Studie ausführliche Interviews gegeben. Es ging dabei um den Umgang mit Roma-Familien, vor allem solchen, die aus Osteuropa (vorwiegend Rumänien und Bulgarien) zugewandert waren. Und weil diesen Mitarbeitern eine umfangreiche Anonymisierung zugesagt wurde, wurden sie dabei sehr deutlich. Die Studie „Mechanismen des institutionellen Antiziganismus: Kommunale Praktiken und EU-Binnenmigration am Beispiel einer westdeutschen Großstadt“ von Tobias Neuburger und Christian Hinrichs beschreibt präzise, wie diskriminierend die Verwaltungspraxis in allen möglichen Feldern ist. Das betrifft zunächst einmal die Unterbringung: Roma-Familien werden gezielt in Unterkünften untergebracht, die abgelegen in Gewerbegebieten, an Autobahnen oder Müllverbrennungsanlagen liegen und baulich in schlechtem Zustand sind. Grundsätzlich unter Betrugsverdacht Den Kindern wird damit der Schul- und Kitabesuch schwer gemacht, zumal die Familien auch regelmäßig verlegt werden. Eine Betreuung durch Sozialarbeiter gibt es kaum, dafür Sicherheitsdienste, die verhindern, dass Besuch kommt. Im Jobcenter stehen die Betroffenen grundsätzlich erst einmal unter Betrugsverdacht. Anträge werden gar nicht erst rausgegeben, gehen verloren oder werden nur zögerlich bearbeitet, lautet ein weiterer Vorwurf. Bekannt ist das eigentlich schon seit zwei Jahren. Im März 2021 wurde der Forschungsbericht für die „Unabhängige Kommission Antiziganismus“, gefördert vom Bundesinnenministerium, veröffentlicht – ohne große öffentliche Resonanz zu erzielen. Nun allerdings hat die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) auffliegen lassen, um welche mühselig verschleierte „westdeutsche Großstadt“ es geht – wohl auch, weil die Redakteure die eigene Berichterstattung in den zitierten Beispielen wiedererkannten

via taz: Antiziganismus in Hannovers Verwaltung :Rassismus von Amts wegen

„MUNITION FÜR RECHTSEXTREMISTEN“ – Zentralrat kritisiert niedersächsisches Lagebild Clankriminalität

Niedersachsen hat ein Lagebericht zu Clankriminalität vorgelegt. Danach wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr Fälle erfasst. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma kritisiert den Bericht. Er knüpfe Clankriminalität an Abstammung und gebe Rechtsextremisten Munition. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma (Heidelberg) kritisiert das „Lagebild zur Clankriminalität 2022 in Niedersachsen“. Darin würden Straftaten, die „selbstverständlich verfolgt und verurteilt“ werden müssten, im Falle der Minderheit der Sinti und Roma zusätzlich mit der Abstammung und in Verbindung mit Clankriminalität ausgewiesen, erklärte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose am Freitag in Heidelberg. „Dadurch werden deutsche Sinti und Roma ausgegrenzt, stigmatisiert und kriminalisiert und in den Fokus von Clankriminalität gerückt“, kritisierte der Zentralratsvorsitzende. Das sei eine „Fortsetzung der rassistischen und antiziganistischen Erfassung“, die trotz der leidvollen Geschichte dieser Minderheit und trotz des Verbots in der Verfassung weiterbetrieben werde, beklagte Rose. Er kündigte an, dass er sich an die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) mit der Forderung wenden werde, jegliche Form der rassistischen Erfassung in der polizeilichen Ermittlungsarbeit zu beenden. (…) Die von der Bundesregierung im Jahr 2019 eingesetzte „Unabhängige Kommission Antiziganismus“, hatte in ihrer umfassenden Studie, die 2021 veröffentlicht wurde, detailliert aufgezeigt, dass es bis heute vielfältige Hinweise für eine fortgesetzte und systematische Diskriminierung von Sinti und Roma durch die Polizei gibt.

via migazin: „MUNITION FÜR RECHTSEXTREMISTEN“ Zentralrat kritisiert niedersächsisches Lagebild Clankriminalität