Schüler verprügeln Buben, weil er ein Roma ist – #kaltland

L. I. aus Obrenovac in Serbien wird seit seinem Eintritt in die Grundschule von einer Gruppe Jungen gemobbt, weil er ein Rom ist. Der letzte Fall von Mobbing ereignete sich vor etwa 10 Tagen, als in der Ersten Grundschule in Obrenovac ein beispielloser Fall von Jugendgewalt registriert wurde. Dabei haben vier Mitschüler L.I. während des Unterrichts zusammengeschlagen und ihm einen Schwamm in den Mund gestopft. Wie die Mutter des Jungen, Margita I., gegenüber Telegraf.rs äußerte, soll dies kein Einzelfall von Jugendgewalt gegen ihren Sohn sein, der Schüler leide seit sechs Jahren unter Mobbing. Auf der anderen Seite heißt es vonseiten der Schule, dass im Zusammenhang mit diesem Fall entsprechende Maßnahmen eingeleitet wurden. (…) Mein Sohn leidet seelisch unter dem Mobbing. Nachts ruft er die Namen der Mobber, schreit ’Bitte schlag mich nicht’. Ich habe es aufgenommen und der Schuldirektorin vorgespielt. Es hat geheißen, dass mein Sohn mitschuldig sei. Eine Erklärung lautete, dass L. die anderen Jungs verbal provozierte, woraufhin sie ihn, ich zitiere, „verhauen“. Was ist das für ein Vokabular eines Pädagogen? Es kann doch nicht sein, dass das Opfer schuld ist”, sagte die Mutter des gemobbten Jungen gegenüber Telegraf. Ihr Sohn sei in den vergangenen Jahren aufgrund von Verletzungen, die ihm seine Mitschüler zugefügt hätten, bereits viermal in der Notaufnahme behandelt worden. Das letzte Mal wurde der Junge so stark geschlagen, dass sein Blinddarm verletzt wurde und er beinahe operiert werden musste. “Wir sind bestimmt an die 20 Mal in der Schule gewesen, und das war das dritte Mal, dass wir die Polizei gerufen haben. In der Schule wurde uns gesagt, dass das keine Jugendgewalt ist und dass unser Sohn Gewalt provoziert und selbst ausübt, indem er die anderen beschimpft. Falls er ihnen überhaupt etwas sagt, dann sicher nur aus Angst, verprügelt zu werden. Wenn mein Sohn jemandem ein schlechtes Wort sagt, werden wir sofort in die Schule zitiert, die Sache wird ungemein aufgebauscht. Wenn er von den anderen geschlagen wird, dann gibt es keine Reaktion. Die Mitschüler schlagen ihn während des Unterrichts auf die Nieren und auf den Hals. Er hat schon Verknotungen am Hals. Die Lehrer verwarnen ihn ohne Grund, wenn er sich umdreht, dabei macht er das nur, damit sie aufhören, ihn zu schlagen. Wir fühlen uns alleingelassen und fürchten um seine Sicherheit“, ergänzt die Mutter.

via kosmo: Schüler verprügeln Buben, weil er ein Roma ist

#Schüsse auf Jugendlichen in #Thessaloniki :#Proteste nach #Polizeigewalt

Nach Polizeischüssen auf einen Jugendlichen ist es im griechischen Thessaloniki zu gewaltsamen Protesten gekommen. Mehr als 1.500 Menschen nahmen teil. Die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft, nachdem an diesem Montag ein Polizist einen 16-jährigen Roma bei einer Verfolgungsjagd in Thessaloniki schwer verletzt hat. Mehr als 1.500 Menschen beteiligten sich am Montagabend an einer Demonstration im Norden des Landes, die von linken und anarchistischen Gruppen organisiert wurde. Einige warfen Schaufensterscheiben ein und schleuderten Molotowcocktails auf Polizisten. Sechs Menschen wurden festgenommen. (…) Am Dienstagvormittag ist der Polizist, der am Montag einen Roma-Jugendlichen mit einem Kopfschuss schwer verletzt hatte, vor Gericht erschienen. Dem 34-Jährigen werden möglicherweise versuchter Totschlag und das widerrechtliche Abfeuern seiner Waffe vorgeworfen. Er beantragte mehr Zeit für die Vorbereitung seiner Verteidigung, was ihm auch gewährt wurde. Am Freitag sollte er wieder vor Gericht stehen. Aktivisten werfen der Polizei vor, Roma zu diskriminieren Die Schüsse fielen am Montag nach Polizeiangaben, als die Beamten einen 16-Jährigen verfolgten, der ein Auto betankt und dann ohne zu zahlen geflohen war.

via taz: Schüsse auf Jugendlichen in Thessaloniki :Proteste nach Polizeigewalt

#Schüsse auf Jugendlichen in #Thessaloniki :#Proteste nach #Polizeigewalt

Nach Polizeischüssen auf einen Jugendlichen ist es im griechischen Thessaloniki zu gewaltsamen Protesten gekommen. Mehr als 1.500 Menschen nahmen teil. Die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft, nachdem an diesem Montag ein Polizist einen 16-jährigen Roma bei einer Verfolgungsjagd in Thessaloniki schwer verletzt hat. Mehr als 1.500 Menschen beteiligten sich am Montagabend an einer Demonstration im Norden des Landes, die von linken und anarchistischen Gruppen organisiert wurde. Einige warfen Schaufensterscheiben ein und schleuderten Molotowcocktails auf Polizisten. Sechs Menschen wurden festgenommen. (…) Am Dienstagvormittag ist der Polizist, der am Montag einen Roma-Jugendlichen mit einem Kopfschuss schwer verletzt hatte, vor Gericht erschienen. Dem 34-Jährigen werden möglicherweise versuchter Totschlag und das widerrechtliche Abfeuern seiner Waffe vorgeworfen. Er beantragte mehr Zeit für die Vorbereitung seiner Verteidigung, was ihm auch gewährt wurde. Am Freitag sollte er wieder vor Gericht stehen. Aktivisten werfen der Polizei vor, Roma zu diskriminieren Die Schüsse fielen am Montag nach Polizeiangaben, als die Beamten einen 16-Jährigen verfolgten, der ein Auto betankt und dann ohne zu zahlen geflohen war.

via taz: Schüsse auf Jugendlichen in Thessaloniki :Proteste nach Polizeigewalt

#Antiziganismus : Bundesbeauftragter prangert #Rassismus gegen #Sinti und #Roma an

Antiziganismus sei in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert, sagt Mehmet Daimagüler. Auch Frank-Walter Steinmeier fordert mehr Schutz für Sinti und Roma. Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung sieht einen immensen Nachholbedarf bei der Aufarbeitung der Verfolgung von Sinti und Roma in Deutschland. Auch der Völkermord der Nationalsozialisten an den beiden Bevölkerungsgruppen sei nicht aufgearbeitet, kritisierte Mehmet Daimagüler vor dem Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Denkmals für die in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma Europas. Deshalb plane er für kommendes Jahr eine Wahrheits- und Versöhnungskommission. Diese solle den Mythos ausräumen, dass Ausgangspunkt der NS-Verfolgung der Sinti und Roma die angebliche Kriminalitätsbekämpfung gewesen sei. Der tatsächliche Grund sei Rassismus gewesen, sagte Daimagüler. “Es gibt für mich bei der Ermordung der Juden und der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten keine strukturellen Unterschiede im völkischen Wahn, in der Kaltblütigkeit und der industriellen Umsetzung des Völkermords.” (…) Bis heute seien rassistische Vorurteile gegen Sinti und Roma in Deutschland sehr weit verbreitet, sagte Daimagüler weiter. “Wir haben eine rassistische Unterscheidung in den Bereichen Polizei und Justiz, Bildung, Wohnungsmarkt und Sozialverwaltung.” Antiziganismus sei eine weitgehend gesellschaftlich akzeptierte Erscheinung “und wird noch nicht mal als Rassismus erkannt”. Während der NS-Zeit von 1933 bis 1945 wurden Sinti und Roma systematisch verfolgt und etwa 500.000 Angehörige der Minderheit aus ganz Europa ermordet. Daran erinnert das 1992 beschlossene und am 24. Oktober 2012 eröffnete Mahnmal in der Nähe des Berliner Reichstagsgebäudes. Heute leben Schätzungen zufolge etwa 70.000 bis 150.000 Sinti und Roma in Deutschland.

via zeit: Antiziganismus : Bundesbeauftragter prangert Rassismus gegen Sinti und Roma an

#Hungary: Shocking confession in #Roma #murder case garners zero interest – #terror #jobbik

After 13 years, the man convicted of a series of neo-Nazi murders has given a shocking and bizarre confession. But no one in Hungary seems to be interested, and it remains unclear if investigators will reopen the case. The neo-Nazi group killed six people, among them a small child The perpetrators ambushed their victims, set their homes on fire and then shot them as they sought to escape the flames. Or they killed them in their sleep. In all, the neo-Nazi group killed six people, among them a small child, and injured a further 55, most seriously. The only motivation for their crimes was the fact that their victims were Roma. The series of right-wing attacks in 2008/2009 were the gravest set of crimes committed in Hungary’s recent history — on par with the NSU murders in Germany that killed 10 and left one injured between 2000 and 2007. Here, too, the victims were targeted because they were foreigners. The murders in Hungary were carried out in the final months of the country’s Socialist-Liberal government, as Hungary drifted further into corruption and political chaos. (…) Some 13 years on, the Budapest daily newspaper Magyar Nemzet — considered an unofficial megaphone for Prime Minister Viktor Orban and his Fidesz party — has published an interview with Kiss. The interview, dated August 31, provided a confession that was just as confusing as it was shocking. In it, Kiss said: “The crimes took place. We committed them.” Although he described the crimes as a “mistake,” he never expressed true regret or remorse. Nor did the interviewer ever bother with follow-up questions. Kiss also described the group’s proclamations of innocence before the court as a “mistake.” Although he was presented as the main perpetrator and organizer of the group, Kiss denied he any leadership position. He claimed he simply wanted to help his younger brother, and only became involved in the murders by chance. The bizarre climax of the interview came when Kiss  suggested the last two murders in April and August 2009 could have been avoided if investigators had worked more effectively. Unnamed accomplices But that wasn’t the only statement that made the interview so remarkable. For the first time, Kiss publicly confirmed what most who have followed the case long suspected: accomplices and supporters enabled the murders by providing cash, guns and logistics. In the interview, Kiss referred to two helpers: A local politician from the far-right Jobbik party, and an employee at a gun shop who apparently had access to confidential information from the Interior Ministry through a relative.

via dw: Hungary: Shocking confession in Roma murder case garners zero interest

#SACHSEN-MONITOR – 40 Prozent der Sachsen haben rassistische Einstellungen

Rund 40 Prozent der sächsischen Bevölkerung haben laut einer Umfrage fremdenfeindliche Einstellungen. Wie aus dem am Dienstag in Dresden veröffentlichten „Sachsen-Monitor“ hervorgeht, stimmte dieser Anteil der Befragten der Aussage zu, die Bundesrepublik sei „in einem gefährlichen Maß überfremdet“. Bei der vergleichbaren Erhebung des Institutes für Politikforschung dimap 2018 hatten dieser Aussage noch 56 Prozent der Befragten zugestimmt. Zurückgegangen sind laut der Studie, die unter anderem politische Einstellungen abfragt, zudem Ressentiments gegenüber Muslimen. Dennoch finden immer noch 38 Prozent, sie fühlten sich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land wegen der vielen Muslime (2018: 49 Prozent). 29 Prozent sind weiterhin der Ansicht, Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden. Antiziganismus und Antisemitismus in Sachsen Ähnlich hoch ist der Studie zufolge die Ablehnung gegenüber Sinti und Roma. Der Aussage „ich hätte Probleme damit, wenn Sinti und Roma in meiner Nachbarschaft leben“ stimmten 35 Prozent der Befragten zu, was immerhin einem Rückgang von 22 Prozent gleichkommt.

via migazin: SACHSEN-MONITOR 40 Prozent der Sachsen haben rassistische Einstellungen

#Krieg in der #Ukraine “Die #Roma leiden doppelt und dreifach”

Der Bundesbeauftragte für Sinti und Roma hat die Ukraine besucht. Die Lage der Minderheit nennt er “schockierend” – und mahnt auch Richtung Deutschland. Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung  Mehmet Daimagüler ist tief besorgt über die Lage der Roma in der Ukraine. Die Minderheit sei “doppelt und dreifach vom Gräuel dieses Kriegs betroffen”, sagte Daimagüler nach einem Besuch in der Ukraine.  Das gilt nach seinen Worten sowohl für die, die fliehen, als auch für die, die bleiben oder bleiben müssen. Sie hätten praktisch keinen Zugang zu Hilfen, bekämen etwa Nahrung als letzte oder gar nicht. “Auf jeder Station ihrer Flucht werden sie schlechter behandelt als andere Flüchtende.” Diese Erkenntnis habe sich wie ein roter Faden durch alle Begegnungen gezogen, die er selbst, Daniel Strauß vom Bundesverband der Sinti und Roma und der deutsche Grünen-Abgeordnete im Europäischen Parlament, Romeo Franz dort gehabt hätten. Franz gehört wie Strauß selbst der Minderheit an. Franz nannte das Ausmaß der Benachteiligung von Roma in der Ukraine “erschreckend”, ihre Lebenserwartung sei “dramatisch niedriger” als die der übrigen Bevölkerung. Besonders erschüttert zeigten sich alle drei von den Verhältnissen in einem Lager in der Nähe von Lwiw – es ist eines von zwölf im Land -, wo etwa 150 Menschen ohne irgendeine Form von Infrastruktur oder sanitären Anlagen im Wald hausen müssen. Und dies nicht erst seit dem Krieg. Lediglich 30 Prozent der zirka 400.000 romanessprachigen Menschen in der Ukraine lebten mitten in der Mehrheitsgesellschaft und nicht ghettoisiert und von ihr abgeschieden. Dies sei allerdings oft nur um den Preis möglich, dass sie ihre Zugehörigkeit zur Minderheit verleugnen. Roma-Siedlungen seien schlecht bis unversorgt, es habe dort zum Beispiel keine Angebote gegeben, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. (…) Daimagüler wurde deutlicher: “Einige Gespräche waren schon schockierend.” Auf die Frage, warum Kinder in der Schule segregiert würden, habe man die Antwort bekommen, es gebe Ärger mit andern Eltern, weil die Romakinder sich eben nicht waschen würden. “Ein starkes Stück und Victim Blaming”, so Daimagüler, erst recht, wenn man gerade kurz zuvor in Elendsvierteln unterwegs gewesen sei, in denen Wasserversorgung und Kanalisation komplett fehlten. Diese Perspektive auf Roma sei allerdings “nicht nur ein ukrainisches Problem”. Es gehe “nicht um Ukraine-Bashing”, sagte auch Romeo Franz. Vorurteile gegen Sinti und Roma, Antiziganismus, gebe es überall in Europa. Die Ukraine, die zu Europa gehöre und jetzt die Chance bekomme, “ins europäische Haus einzuziehen”, habe aber nun auch die Möglichkeit, zuvor “in allen Bereichen glaubwürdig ihre Segregationspolitik aufzugeben” und damit zum Modell für andere EU-Länder zu werden. Beauftragter: Die NS-Verfolgung bestimmt Leben von Roma noch heute  Hintergrund dieser Politik ist nach Erkenntnissen von Daimagüler, Strauß und Franz wohl auch, dass viele Roma, die sich als Ukrainer:innen fühlten und seit Generationen dort lebten, nicht die Staatsbürgerschaft haben – was schon zu Sowjetzeiten so gewesen sei, sich aber in die Zeit nach der Unabhängigkeit der Ukraine fortgesetzt habe. Auch als nationale Minderheit sind sie nicht anerkannt.

via tagesspiegel: Krieg in der Ukraine “Die Roma leiden doppelt und dreifach”