Wie berichtet [1], haben auch in diesem Jahr Neonazis aus der Region den jährlich stattfindenden „Trauermarsch“ der rechtsextremen Szene in Dresden anlässlich des Jahrestages der verheerenden Bombenangriffe 1945 angesteuert. Der größte deutsche Aufmarsch von Rechtsextremen, Judenhassern, Holocaustleugnern und Geschichtsrevisionisten fand indes nicht wirklich statt – Massenblockaden und Gegenproteste hinderten die rund 6.000 Rechtsextremisten daran, regulär durch die Stadt zu marschieren [2]. Da wegen verschiedener Straßen- und Gleisblockaden die Anreise behindert wurde, sollen sich jedoch zwischen 1.500 und 3.500 Neonazis am Samstagnachmittag von einem Busparkplatz aus zu einem Spontanaufmarsch formiert haben, um geschlossen zum Ort der eigentlichen Auftaktkundgebung zu gelangen. Auf dem Weg dorthin kam es teilweise zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten. Liest man manchen Neonazi-Text, drängt sich unweigerlich der Verdacht auf, der oder die Texter haben seit Jahren keine andere Lektüre mehr „genossen“, als Abschriften von Wochenschau-Berichten, „Der Stürmer“-Texte und Hitler- oder Goebbels-Reden. So berichtet die Neonazi-Schlägerbande „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL) in einem ersten Bericht von eben jenen Auseinandersetzungen fast so, als habe in Dresden ein Krieg getobt. Auffallend ist an dem Text, dass es darin kaum um das „Gedenken“ oder die „Trauer“ geht, sondern vielmehr der „Feindkontakt“ mit Gegendemonstranten und den „Faschisten in Uniform“ (Polizei) sowie die damit verbundene Hooligan- und Streetfighter-Erlebniswelt glorifiziert werden soll (…) Als Redner fungierte auf der Kundgebung in Dresden auch der Düsseldorfer Rechtsanwalt Björn Clemens, laut „Spiegel Online“ ebenso stellvertretender Bundesvorsitzende der „Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland“ (JLO), die den Aufmarsch mit den mehreren tausend Rechtsextremen organisiert hatte. Clemens war noch im Mai 2009 als Vortragender von der Aachener Burschenschaft „Libertas Brünn“ angekündigt worden und sollte demnach „auf“ deren Haus gastieren [5]. Laut Medienberichten [6] hat Clemens in Dresden bei seiner Rede die „Freiheit“ für den inhaftierten Holocaust-Leugner Horst Mahler [7] gefordert. Laut eines Szenevideos sagte Clemens überdies vor den rund 6.000 Neonazis, Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) und ihre ganze „heuchlerischen Christenunion“ betrieben „Gotteslästerung“.
viaRechts: Bomber-Harris warf diesmal keine Bomben – Krieg herrschte in Dresden dennoch « Klarmanns_Welt.